© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 34/20 / 14. August 2020

Blick in die Medien
Binnen-I, verschwinde!
Tobias Dahlbrügge

Liebe FahrradfahrerInnen, Fahrradfahrer_innen, Fahrradfahrer*innen, Fahrradfahrer und Fahrradfahrerinnen, Fahrradfahrende: geht Ihnen dieses Gender-Gaga auch so auf den Keks? Die feministische Sprachklempnerei macht das Lesen zur Qual und das Vorlesen völlig unmöglich.

Doch es gibt ein Mittel gegen dieses Ärgernis, und damit ist nicht die aktuelle Online-Petition „Nein zum Genderdeutsch“ der JF gemeint. Findige Software-Entwickler haben ein PlugIn-Programm entwickelt, das Binnen-Is, Gendersternchen, Unterstriche und Doppelnennungen einfach eliminiert. Sogar „gendersensibler“ Quark wie „zu Fuß gehende“ wird von dem nützlichen AddOn wieder in gutes Deutsch verwandelt. Genial!

Kulturmarxistische Volkserzieher laufen bereits Sturm gegen die Software.

Entsprechend begeistert zeigen sich die zufriedenen Anwender in den Produkt-Bewertungen: „Endlich wieder lesbare Texte!“ oder „Sollte wie ein AdBlocker zur Standardausrüstung gehören!“, schreiben die Nutzer von „Binnen-I be gone“ (zu deutsch: Binnen-I, verschwinde!).

„Binnen-I be gone“ ist für die Standardbrowser Mozilla Firefox und Google Chrome verfügbar und hat fünf beziehungsweise 4,5 von fünf möglichen Bewertungssternchen. Natürlich hat die Software noch kleinere Macken: So wird aus dem schottischen Whisky McIntyre noch Mctyre, aber damit läßt sich leben.

Insgesamt funktioniert das Werkzeug prächtig, es macht digitale Texte kürzer und lesefreundlicher. „Binnen-I be gone“ ist tatsächlich ebenso eine Alltagserleichterung wie ein Reklamefilter, vor allem für Leute, die beruflich viel am Bildschirm lesen.

Nach der kinderleichten Installation kann man die gewünschten Filter wählen und schon sind die besuchten Internetseiten frei von „Studierenden“ und sonstigem Unsinn. Klar, daß kulturmarxistische Volkserzieher dieses technische Gadget hassen und bereits im Internet Sturm laufen.