© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 35/20 / 21. August 2020

Meldungen

Yale bestreitet ethnische Diskriminierung 

NEW HAVEN. Die Führung der Universität Yale hat Vorwürfe des US-Justizministeriums (DOJ), daß die Elite-Uni in der Zulassungspraxis weiße und asiatische Studenten diskriminiere, zurückgewiesen. Yale habe bei der Untersuchung des DOJ uneingeschränkt kooperiert, betonte Yale-Präsident Peter Salovey: „Wir haben große Mengen an Dokumenten und Daten produziert, und wir werden dies auch weiterhin tun. Das DOJ hat jedoch seine Untersuchung abgeschlossen, bevor es alle angeforderten Informationen geprüft und erhalten hat.“ Daher, so Salovey, sei die Behauptung der Abteilung „haltlos“. Das Yale College werde seine Zulassungsverfahren als Reaktion auf den DOJ-Brief nicht ändern, weil das DOJ versuche, einen Standard durchzusetzen, der mit dem geltenden Recht unvereinbar sei. „Die Aufnahmepraxis in Yale hilft uns bei der Umsetzung unserer Mission, die Welt heute und für künftige Generationen zu verbessern. In diesem einzigartigen Moment unserer Geschichte, in dem der Rassenfrage so viel Aufmerksamkeit gewidmet wird, wird Yale in seinem Engagement für die Ausbildung einer Studentenschaft, deren Vielfalt ein Zeichen für ihre Exzellenz ist, nicht nachlassen“, so der Sozialpsychologe. „Es gibt nicht so etwas wie eine schöne Diskriminierung‘‘, sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt der Abteilung für Bürgerrechte, Eric Dreiband. Während einige Bewerber – hauptsächlich Schwarze und hispanische Studenten – bei der Aufnahme wegen ihrer Rasse und Ethnie bevorzugt würden, würden andere benachteiligt. (ctw/jv)





Mutmaßlicher Spion in Oslo verhaftet 

OSLO. Die norwegische Polizei hat am Sonntag einen norwegischen Staatsbürger festgenommen, der im Verdacht steht, für Rußland spioniert zu haben. Der Inlandsgeheimdienst PST verhaftete den etwa 50 Jahre alten Mann in einem Restaurant in Oslo, nachdem er einem mutmaßlichen russischen Geheimdienstmitarbeiter Informationen ausgehändigt haben soll, teilte der PST am Montag mit. Durch sein Handeln habe der Verdächtige riskiert, „lebenswichtigen nationalen Interessen zu schaden“, erklärte PST-Staatsanwalt Line Nyvoll Nygaard. Der Angeklagte arbeitete laut Medienberichten bei einer Firma, die in der Schiffahrt für technische Beratung, Sicherheit und Risikomanagement zuständig ist. „Wir glauben, daß er durch seine Arbeit Zugang zu Informationen hatte, die für eine ausländische Nation von Interesse sind“, sagte Nygaard. Laut der Anwältin des Verdächtigen leugne ihr Mandant zwar nicht, Geld für Informationen bekommen zu haben, streite jedoch einen Straftatbestand ab. Rußland und China galten für den PST lange als hoher Risikofaktor für die innere Sicherheit. Das norwegische Außenministerium kommentierte den Fall bislang nicht. (hr)