© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 35/20 / 21. August 2020

Historische Leistung der „Anti-Parteien-Partei“: Aussichten auf den Bürgerkrieg
Grüne Selbstzufriedenheit
(dg)

Aus „Anlaß von 40 Jahren grüner und 30 Jahren bündnisgrüner Geschichte“ hat die Heinrich-Böll-Stiftung eine Collage von Rückblicken veröffentlicht, die jeden wilhelminischen „Es ist erreicht“-Stolz kleinmütig erscheinen läßt. Satte Selbstzufriedenheit und das berauschende Gefühl, es als „Anti-Parteien-Partei“ (Petra Kelly) so herrlich weit gebracht zu haben, durchglüht sämtliche Beiträge (Böll-Thema, 2/2020). Deren geistiges Niveau wird nur noch unterboten von der abschließenden, gewohnt infantilen Wortmeldung der „Klimaaktivistin“ Luisa Neubauer, der Stimme der jüngsten Generation „unverzichtbarer Ideengeber, Anforderungssteller, Bedingungsformulierer und Krisenbewältiger“, die „das Beste herausholen“ möchte aus „Klimakrise und Corona“. Ob mit solchem Personal wirklich „die neue Zeit zieht“, wie der Soziologe Heinz Bude behauptet, ist zu bezweifeln. Ebenso wie Budes Prognose, daß die politischen Generationen des 21. Jahrhunderts anders als die „Generationen des Krieges“ zuvor von Krisen nicht-kriegerischer Art wie Pandemien und Naturkatastrophen geprägt sein werden. Dagegen sprechen die besten „Aussichten auf den Bürgerkrieg“ (Hans Magnus Enzensberger), für die grüne „Migrationspolitik“ die Voraussetzung mit geschaffen hat. Nach dem Motto „Alle Menschen sollen ohne Angst verschieden sein“ (Ricarda Lang) – in Deutschland! 


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