© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/20 / 28. August 2020

Sawsan Chebli und ihr selbsterkannter Migranten-Bonus
Für dumm verkauft
Moritz Schwarz

Gerade erst hatte sie sich gerichtlich dagegen verwahrt: Weil der Blogger Tim Kellner die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli „islamische Sprechpuppe“ und „Quoten-Migrantin der SPD“ nannte, hatte die ihn Anfang des Jahres vor den Kadi gezogen. Zwar ohne Erfolg (Vorrang der Meinungsfreiheit), doch legte Chebli nach, sprach von wachsender „rechter Hetze“ und „Feinden unserer Demokratie“.

Nun sagte sie in einer Talkrunde auf bild.de über ihre Karriere: „Ich bin auch auf dem Migrantenticket da, wo ich bin, das ist auch Quote.“ Und bestätigt einen Vorwurf, den sie unlängst noch zur demokratie-feindlichen Verleumdung erklärte und gerichtlich verfolgt wissen wollte.


Man könnte dies als „Cheblis Narreteien“ abtun – doch der Wahnsinn hat Methode und reicht weit über ihren Fall hinaus: Immer wieder erleben kritische Bürger, daß das Benennen des Offensichtlichen als Wahn oder Extremismus pathologisiert wird. Dann aber eben jenes Geleugnete offen gefordert wird: So diskutierten zwar die ARD-„Tagesthemen“, „eine monoethnische Demokratie in eine multiethnische zu verwandeln“, aber „Bevölkerungsaustausch“ ist „Verschwörungstheorie“ – ebenso wie „Islamisierung“, obwohl „der Islam zu Deutschland gehört“. Oder es wird unter dem Motto „Ganz Berlin haßt ...“ gegen Haß demonstriert. Die Reihe läßt sich schier unendlich fortsetzen. Der Fall Cheblis zeigt nur einmal mehr die kafkaeske Diskursverweigerung des Juste milieu.