© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/20 / 28. August 2020

Lesereinspruch
Enttäuschend

Zu: „Papis Rabauke“ von Thorsten Brückner (JF 32/20)


Ihr Beitrag über den Sohn des israelelischen Ministerpräsidenten Netanjahu, hat mich, völlig unabhängig vom Inhalt (den ich übrigens auch für falsch halte), geärgert. Gab es oder gibt es irgendeinen kritischen Artikel über den Sohn oder die Tochter eines afrikanischen, süd-amerikanischen, mittelamerikanischen, asisatischen oder arabischen usw. usf. Präsidenten oder Ministerpräsidenten? Nein, natürlich nicht.

Aber über den Sohn des israelischen Ministerpräsidenten muß man so einen Artikel natürlich schreiben. Israel, dieses ganz kleine Land, mit neun Millionen Einwohnern, da muß nun auch offensichtlich in der JUNGEN FREIHEIT draufgehauen werden. Wen interessiert das wirklich? Wie wichtig ist das? Aber natürlich ist das nicht antisemitisch, um Gottes Willen, das ist doch nur ein kritischer Beitrag. Daß die Mainstream-Medien nichts mehr merken, jeden moralischen Kompaß verloren haben, das braucht mir niemand mehr zu erzählen, aber daß dies nun auch für Beiträge in der jungen freiheit gilt, finde ich bitter enttäuschend.
Dr. Stefan Pincus, Aachen