© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/20 / 28. August 2020

Meldungen

RBB schafft nach Kritik Sommerinterview ab

HAMBURG. Nach der Kritik an einem Sommerinterview Anfang Juli mit dem früheren Brandenburger AfD-Chef Andreas Kalbitz hat der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) beschlossen, seine Gesprächsreihe „Politik am See“ abzuschaffen. „Es zwingt uns niemand, ein solches Konzept zu verfolgen“, sagt RBB-Chefredakteur Christoph Singelnstein der Zeit. „Nicht nur ich halte das gesamte Format für veraltet.“ Das Interview mit Kalbitz hätte man härter führen müssen. „Ich frage mich: Wie kann es sein, daß das in meinem Verantwortungsbereich passiert?“ Auch Wochen nach der Ausstrahlung des Interviews kochten die Emotionen in der Redaktion deshalb noch hoch. Einer der Kritiker des Interviews, der Redaktionsleiter des vom WDR verantworteten ARD-Politmagazins „Monitor“, Georg Restle, erneuerte derweil gegenüber der Zeit seine Vorwürfe. Seiner Meinung nach hätten Politiker wie Kalbitz oder der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke „keinerlei Anspruch darauf, sich im Rahmen eines Sommerinterviews präsentieren zu können“. (krk)




Radio „Fritz“ spricht Gendersternchen

BERLIN. Der Jugendsender „Fritz“ wird als erster öffentlich-rechtlicher Radiosender in seinen Nachrichten künftig das sogenannte Gendersternchen mitsprechen. Die Redaktion habe sich nach mehreren Versuchen darauf verständigt, das Sternchen durch eine kurze Pause abzubilden, sagte Programmchefin Karen Schmied dem Evangelischen Pressedienst (epd). Damit wolle der zum ARD-Verbund gehörende Sender sowohl alle Männer und Frauen wie auch Personen, die sich keinem der beiden Geschlechter zugehörig fühlen, mit einbeziehen. Das Sprechen des Gendersterns sei anfangs zwar etwas ungewohnt gewesen und habe seltsam geklungen, erläuterte Schmied. Die Nachrichtenredaktion habe sich aber schnell daran gewöhnt. „Pro Satz soll es nicht zu viele Sternchen-Formulierungen geben, sonst klingt es zu verwirrend.“ Als Alternative würden die Nachrichtensprecher dann auf geschlechtsneutrale Worte wie „Studierende“ oder „Teilnehmende“ zurückgreifen. Den übrigen Moderatoren außerhalb der Nachrichtenredaktion sei es dagegen selbst überlassen, wie und ob sie in geschlechtergerechter Sprache formulierten. (gb)



Die eigentliche Intention der ’Matrix‘-Filme war, eine Transgender-Geschichte zu erzählen.

Die Co-Autorin der Reihe, Lilly Wachowski, im Netflix Film Club