© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/20 / 28. August 2020

Meldungen

Corona: Neustart des globalen Frühwarnsystems

SAN DIEGO. 2019 endete das Global Virome Project (GVP) der USA für ein Pandemie-Frühwarnsystem – nachdem seit 2009 in 30 Ländern 164.000 Tiere und Menschen untersucht und 949 neue Viren entdeckt worden waren. Wissenschaftler des Zoos in San Diego fordern angesichts der Corona-Pandemie, dieses auf Zoonosen konzentrierte GVP fortzusetzen. Viren seien zwar nur ein Teil der etwa 1.400 beim Menschen bekannten Krankheitserreger, gefährdeten die globale Gesundheit jedoch am stärksten. Und von jenen 180 RNA-Viren, die dem Menschen schaden könnten, stammen 89 Prozent aus dem Tierreich – und die seien „die größte vernachlässigte gesundheitliche Herausforderung“. Ein neues GVP sollte primär die „Hotspots“, Tiermärkte und Tierfarmen, sowie Fledertiere und Primaten mit großem Übertragungspotential untersuchen (Forschung & Lehre, 8/20). (ck)
 www.globalviromeproject.org



Schottland: Vorreiter der Moor-Renaturierung


EDINBURGH. Den Anteil, den Moore zur Begrenzung der globalen Temperaturerhöhung um bis zu zwei Grad leisten könnten, taxieren Klimaforscher auf zwölf bis 41 Prozent. Schottland, wo seit Jahrzehnten Moore dräniert und mit Kiefern aufgeforstet wurden, macht diese Investitionen rückgängig, weil die Moorrenaturierung einen Beitrag dazu leisten soll, bis 2045 „klimaneutral“ zu werden. Indonesien will 2020 zwei Millionen Hektar bewaldeter Torfmoorflächen wiederherstellen, um so die Hälfte seiner CO2-Reduktionsziele zu erreichen. Anders als in Schottland, wo den Landbesitzern am Rand der Moore ihr Einkommen aus Jagd und Tourismus gesichert ist, dürfte es im 270-Millionen-Land Indonesien aber schwierig sein, ertragreiche Pflanzen für nasse Torfmoorflächen zu finden, um vielen Bauern eine Existenzbasis zu bieten (Naturwissenschaftliche Rundschau, 6/20). (ck)
 naturwissenschaftliche-rundschau.de



Biofilter-Verfahren zur Abwasseraufbereitung


MÜNCHEN. Das Projekt Hypo Wave des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik stößt wegen trockener Sommer auf Interesse der Landwirtschaft. Wo Wasser knapp werde, rechnen sich Verfahren zur Aufbereitung von Abwässern. Bewährt habe sich bei der Erprobung neuer Technologien ein Aktivkohle-Biofilter, der Schadstoffe sowohl adsorbiere als auch biologisch abbaue. Im Feldversuch mit Salat ließen sich keine erhöhten Konzentrationen an Arzneimittelrückständen und pathogenen Keimen nachweisen. Die hohe Akzeptanz hydroponischer Nutzung von Abwässern sei in Fallstudien in Deutschland, Belgien und Portugal ermittelt worden (Weiter vorn, 2/20). (rs)
 www.hypowave.de/projekt



Erkenntnis

„Studien mit Marathonläufern und Triathleten zeigen, daß es schaden kann, zuviel zu trinken. Insbesondere, wenn der Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen mit Getränken ohne Natriumanteil ausgeglichen wird.“


Michael Fritz, Facharzt für Sport- und Allgemeinmedizin in Viersen



Mit der Zeit zu gehen: Die Ambitionen eines toten Blattes.

Gustave Thibon (1903–2001)