© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 37/20 / 04. September 2020

Zitate

„Eine Aussage wie, wir haben die Gefahr überschätzt, weil wir uns auf Modelle verlassen haben, die fehlerhaft waren, und dadurch vielen Menschen Schaden zugefügt, würde Politikern und Medien nur schwer über die Lippen kommen. Aber ich glaube, das ist die Wahrheit.“

Jakob Augstein, Chefredakteur des „Freitag“, auf Twitter am 27. August





„Das Problem ist nicht, daß radikale Linke oder Verschwörungstheoretiker Haß und Gewalt gegen Reiche propagieren. Das Problem ist, daß solche Äußerungen nicht geächtet werden. Die gleichen Menschen, die sensibel – oder sogar hypersensibel – sind, wenn sie den Eindruck haben, Angehörige von Minderheiten würden kritisiert, haben nichts dagegen, wenn gegen Reiche gehetzt wird.“

Rainer Zitelmann, Immobilienexperte und Publizist, in der „Welt am Sonntag“ vom 30. August





„Es geht um strategische Landgewinne. Man will der Blase beweisen, auf der richtigen Seite zu stehen. Das eigene Weltbild wird stabilisiert, indem das irritierende Contra ignoriert, verfälscht oder karikiert wird. Ob man das ‘Cancel Culture’ oder ‘Political Correctness’ nennt, ist egal.  (…) Man ist sich stets sicher, und zwar rechts wie links, daß das Gegenüber ein viel schlechterer Mensch ist.“

Arnd Pollmann, Ethikprofessor an der Salomon-Hochschule Berlin, im Deutschlandfunk am 30. August





„Ursula von der Leyen hat mit Rückendeckung von Bundeskanzlerin Angela Merkel das Ziel ausgegeben, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent der Welt zu machen. (…) Es ist nicht zu erkennen, daß eine andere Weltregion es den Europäern gleichtun will. Die Bemühungen, ein ‘level playing field’ herzustellen, also gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle zu schaffen, waren schon lange nicht mehr so aussichtslos wie heute. Wer jetzt vorangeht, wird nicht belohnt, sondern im schlimmsten Falle verhöhnt.“

Klaus Stratmann, Korrespondent, im „Handelsblatt“ vom 31. August





„Eines hat Angela Merkel geschafft: Sie hat mit ihrer Entscheidung unser Land verändert, das heute tiefer gespalten ist als je zuvor. (…) Es gibt heute nicht weniger, sondern noch mehr Schulen, in denen die Mehrheit der Kinder allenfalls gebrochen Deutsch spricht, noch mehr verzweifelte Lehrer, die nicht wissen, wie sie unter diesen Bedingungen solide unterrichten sollen. Es gibt noch mehr Wohnbezirke, in denen die Infrastruktur verfällt, die Menschen einander fremd sind und sich unsicher fühlen.“

Sahra Wagenknecht, Ex-Chefin der Linken-Bundestagsfraktion, auf n-tv.de am 31. August





„Donald Trump hat das Thema gefunden, mit dem er die Wiederwahl schaffen kann. Mit Blick auf die bürgerkriegsähnlichen Szenen in Portland (Oregon), Kenosha (Wisconsin) und in anderen Städten mit Toten nach Schießereien sowie brennenden Einkaufsstraßen und geplünderten Geschäften bietet er sich den Bürgern als der einzige an, der die öffentliche Ordnung aufrechterhalten kann.“

Christoph von Marschall, Publizist, im „Tagesspiegel“ vom 31. August