© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 37/20 / 04. September 2020

Meldungen

Corona: Ungarn macht Grenzen wieder dicht 

BUDAPEST. Angesichts steigender Infektionszahlen kehrt Ungarn zu den bei der ersten Corona-Welle praktizierten Regelungen zurück. Seit dem 1. September dürfen ausländische Staatsbürger nur noch mit einem triftigen Grund nach Ungarn einreisen. Ausnahmen von dem Verbot gelten für Ausländer, die in offizieller Funktion an staatlichen Organisationen beteiligt sind, für Militärkonvois, Diplomaten, Geschäftsreisen zwischen verbundenen Unternehmen, für Studenten mit einer Bescheinigung einer Bildungseinrichtung, für Lkw-Fahrer, die nach Hause zurückkehren, für Besucher, die an Familienveranstaltungen wie Hochzeiten teilnehmen, und für Teilnehmer an internationalen Sport-, Kultur- oder Kirchenveranstaltungen. Die Virus-Situation bedrohe die Wirtschaft, die Arbeitsplätze und den Beginn des Schuljahres gleichermaßen, erklärte der Leiter des Büros des Ministerpräsidenten, Gergely Gulyás. Er betonte, daß in Europa die zweite Welle der Epidemie begonnen habe. Die Infektionsraten ähnelten in vielerlei Hinsicht denen von Ende März und April. Auch in Ungarn sei die Zahl der Infektionen gestiegen, doch gehe es dem Land nach wie vor besser als den meisten anderen. Die Gesamtzahl der Infizierten betrug Ende August 5.961. (ctw)





Angriffe auf Polizisten nach  Koranschändung

Malmö. Im Zusammenhang mit einem gewaltsamen Aufstand in der Malmöer Amiralsstraße und im angrenzenden Problemviertel Rosengård hat die Polizei nach eigenen Angaben 10 bis 20 Personen festgenommen. Die Unruhen waren am vergangenen Freitag ausgebrochen, nachdem Aktivisten der rechtsextremen dänischen Partei Stram Kurs ein Video von sich selbst veröffentlichten, auf dem sie in Malmö einen Koran verbrannten. Nach Angaben der Polizei versammelten sich daraufhin am Freitag abend schätzungsweise 300 Menschen auf der Amiralsgatan und zündeten Feuerwerkskörper, verbrannten Reifen und warfen Pflastersteine auf die Polizei und einen Wagen des Rettungsdienstes. Stram-Kurs-Parteichef Rasmus Paludan war von dem schwedischen Aktionskünstler Dan Park nach Malmö eingeladen worden, wo er am Freitag einen in Speck gewickelten Koran verbrennen sollte. Doch Paludan wurde auf dem Weg nach Malmö an der Grenze aufgehalten und mit einem Einreiseverbor für zwei Jahre belegt. Trotz eines Verbots der Veranstaltung spielten Stram-Kurs-Symphatisanten  am Stortorget Fußball mit einem Koran. Sie wurden von der Polizei wegen des „Verdachts der Agitation gegen ethnische Gruppen“ festgenommen. Die Polizei untersucht auch ein Video, das bei den Unruhen am Freitag gefilmt wurde, in dem antisemitische Parolen skandiert werden. (ctw)