© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 38/20 / 11. September 2020

Meldungen

Tote durch Flüchtlinge: Keine Zahlen bekannt

Berlin. Der Bundesregierung ist die genaue Zahl, wie viele Menschen seit 2015 hierzulande durch Asylbewerber und Flüchtlinge ums Leben kamen, unbekannt. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Harald Weyel hatte die Bundesregierung anläßlich von fünf Jahren „Wir schaffen das“ um eine entsprechende Auflistung gebeten. Zwar veröffentlicht das Bundeskriminalamt jährlich ein Lagebild zur „Kriminalität im Kontext von Zuwanderung“, doch exakte Daten zu den Tätern, zum Beispiel ihre Nationalität, welchen Aufenthaltsstatus sie haben und wann sie eingereist sind, sind darin nicht enthalten. „Zu der in der Fragestellung genannten Konstellation liegen der Bundesregierung keine statistischen Informationen vor“, hieß es nun von seiten der Bundesregierung. Weyel sieht in der Nicht-Antwort ein Zeichen dafür, daß sich die Bundesregierung mit den negativen Konsequenzen der Asylwelle nicht auseinandersetzen möchte. „Wenn es um irgendwelche Jubel-Meldungen von einem angeblichen neuen Einwanderer-Wirtschaftswunder geht, oder darum, Flüchtlinge vor vermeintlichen Pauschalurteilen und Generalverdächtigungen in Schutz zu nehmen, wissen die Bundeskanzlerin und ihre Minister immer ganz genau Bescheid. Wenn man aber nach den Opfern der Masseneinwanderung fragt, existieren plötzlich keine Daten. Es scheint, der Regierung sind die tödlichen Folgen ihrer Asylpolitik egal“, kritisierte Weyel gegenüber der JUNGEN FREIHEIT. (krk)





Initiativen für Aufnahme von mehr Flüchtlingen 

BERLIN. Mehrere Flüchtlingsinitiativen haben am Montag Tausende leere Stühle vor dem Reichstagsgebäude aufgestellt, um für die Aufnahme von mehr Migranten aus den Lagern auf den griechischen Inseln zu protestieren. Die Stühle, die nur einen Tag später von einer gemieteten Firma wieder entfernt wurden, stünden symbolisch für „den Platz und die Aufnahmebereitschaft der Städte, Länder und Zivilgesellschaft“, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Die Gruppen Sea-Watch, Seebrücke, #LeaveNoOneBehind und Campact riefen dazu auf, „die humanitäre Katastrophe an den europäischen Außengrenzen endlich zu beenden und die Lager zu evakuieren“. Unterdessen hat das deutsche Flüchtlingshilfsschiff „Sea-Watch 4“ den sizilianischen Hafen von Palermo erreicht. Die mehr als 350 Asylsuchenden an Bord stiegen auf ein Quarantäneschiff um und sollen dort zwei Wochen verbringen. Gegenüber der Zeit sagte Sea-Watch-Sprecher Oliver Kulikowski, Italien habe einen seiner Häfen vor allem wegen der Unterstützung durch die Evangelische Kirche und den britischen Künstler Banksy geöffnet. Die „Sea-Watch 4“ war Mitte August zu ihrer ersten Mission im zentralen Mittelmeer aufgebrochen. Das ehemalige Forschungsschiff wurde im Januar überwiegend aus kirchlichen Spenden finanziert. (ls)

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