© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 38/20 / 11. September 2020

Meldungen

Museumsschiff könnte genau nachgebaut werden

BREMERHAVEN. Die „Seute Deern“ lief 1919 auf der Gulfport-Schiffswerft im US-Bundesstaat Mississippi vom Stapel und gelangte dann 1972 nach einer bewegten Zeit als Fracht-, Ausbildungs-, Wohn- und Restaurantschiff ins Deutsche Schiffahrtsmuseum Bremerhaven (DSM). Dort gehörte der große dreimastige Holzsegler zu den Besuchermagneten, bis er am 30. August 2019 im Zuge einer mißlungenen Brandbekämpfung auf den Grund des Hafenbeckens sank. Deshalb wird die Bark nun abgewrackt. Zuvor konnten Experten der Firma „denkmal3D“ den Havaristen allerdings noch umfassend scannen, wobei vier Milliarden Meßpunkte zusammenkamen (Mitteilung des DSM vom 1. September 2020). Dadurch ist es jetzt möglich, ein virtuelles Modell der „Seute Deern“ zu erstellen oder sie detailgetreu nachzubauen. Für letzteren Zweck hat der Haushaltsausschuß des Bundestages im November 2019 auch bereits 47 Millionen Euro bewilligt – jedoch ist mittlerweile fraglich, ob das Projekt tatsächlich zur Ausführung kommen wird. (ts)

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Pandemie reduzierte Bevölkerung drastisch

HEIDELBERG. Die älteste bisher bekannte Pandemie der Weltgeschichte begann um etwa 3000 v. Chr. und ließ die damalige Bevölkerung Europas von rund acht auf vier Millionen Individuen schrumpfen. Aktuellen Untersuchungen von Forschern des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte in Jena um Johannes Krause zufolge wurde sie wahrscheinlich von einer frühen Form der besonders ansteckenden Lungenpest verursacht (Spektrum der Wissenschaft 9/2020). Jedenfalls tauchte zu dieser Zeit im Nordwestkaukasus und dem Altai-Gebirge der Erreger Yersinia pestis auf, welcher durch Mutationen des harmlosen Bakteriums Yersinia pseudotuberculosis entstanden war. Seine Verbreitung im gesamten Großraum zwischen dem Baikalsee und der Iberischen Halbinsel ging mit dem Aufkommen von Steppenreiterkulturen einher. Allerdings ist noch unklar, ob die Nomaden die Krankheit von Ost nach West trugen oder einfach nur in die vom „Schwarzen Tod“ entvölkerten Regionen vorstießen. (ts)

 www.spektrum.de/





Erste Sätze

Im letzten Kriegswinter ritt Alexander Fürst Dohna mit russischer Pelzmütze durch die Wälder rund um Schloß Schlobitten. Er nahm Abschied.

Guido Knopp: Der Sturm. Kriegsende im Osten, Berlin 2004 





Historisches Kalenderblatt

11. September 1970: Mit einer geheimen Offensive von US-Spezialkräften gegen die Vietcong-Truppen am Ho-Chi-Minh-Pfad (Operation Tailwind) weiten die Amerikaner den Krieg auf das Gebiet des neutralen Laos aus, das bereits seit 1968 bombardiert wurde.