© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 39/20 / 18. September 2020

Meldungen

Ostbeauftragter: „Mehr Rechtsextremismus“

BERLIN. Knapp 30 Jahre nach der Wiedervereinigung hat der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (CDU), einen wachsenden Rechtsextremismus im Osten Deutschlands beklagt. „Man muß leider sagen, daß der Rechtsextremismus in den neuen Ländern im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung mehr Anhänger findet, als das in den alten Ländern der Fall ist“, sagte Wanderwitz der Nachrichtenagentur dpa. Im Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit heißt es laut der Agentur, bei allen wirtschaftlichen Erfolgen gebe es nach wie vor anhaltende Unterschiede zwischen alten und neuen Bundesländern. „Das gilt für die Bewertung der Demokratie und der politischen Institutionen, bei Einstellungen zu etwas Fremdem oder der Verbreitung rechtsextremistischer Orientierungen.“ Genau dies beunruhige ihn, erläuterte Wanderwitz. „Das macht mir erhebliche Sorgen – mehr als beispielsweise die demographische oder die wirtschaftliche Entwicklung. Das ist eine sehr große Herausforderung, weil hier 30 Jahre nach der Einheit neue und alte Länder erheblich auseinander sind. Es wird eher schlimmer als besser. Das ist ein großes Problem.“ Erst im Februar hatte Wanderwitz den Ostdeutschen ein mangeldes Demokratieverständnis vorgeworfen. (krk)





Bundesländer: Zuschauer wieder erlaubt

Berlin. Die Bundesländer haben sich am Dienstag auf eine flächendeckende Fan-Rückkehr in die Stadien und Hallen des Profisports geeinigt. In einer sechswöchigen Testphase ist ab dem Bundesliga-Saisonstart am Wochenende zunächst eine Auslastung von maximal 20 Prozent der jeweiligen Kapazität erlaubt, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Ende Oktober soll die Lage neu bewertet werden. „Es soll eine Art Experiment werden, ein Probestart“, kündigte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an. Die Regeln gelten jedoch nicht nur für den Fußball, sondern auch für Handball- und Basketball-, Volleyball- und Eishockeyspiele. Dennoch gebe es weitere Einschränkungen. So sollen unter anderem keine Tickets für Fans der jeweiligen Gastmannschaften ausgegeben werden. Die Tickets werden nur personalisiert verkauft, damit eine Nachverfolgung von Infektionsketten gewährleistet wird. Vorzugsweise soll es vollständig digitale Lösungen im Rahmen des Ticketings geben. Entsprechend den jeweils geltenden Landesregeln muß ein Abstandsgebot von 1,5 Metern eingehalten werden. Dies werde „insbesondere durch eine Reduktion der maximalen Zuschauerauslastung, eine Entzerrung der Besucherströme durch eine Segmentierung bei Ein- und Auslaß, ein Verbot des Ausschanks und Konsums von alkoholhaltigen Getränken sowie ein Zutrittsverbot für erkennbar alkoholisierte Personen“ erreicht, heißt es in dem Beschluß. (ha)