© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 39/20 / 18. September 2020

Meldungen

Zahl der Abtreibungen weiter auf hohem Niveau

WIESBADEN/BERLIN. Die Zahl der Abtreibungen in Deutschland bleibt weiterhin hoch. Wie das Statistische Bundesamt am Montag mitgeteilt hat, registrierten die Behörden von März bis Juni 25.100 Abtreibungen, was 2,8 Prozent mehr als im Vorjahresquartal entspricht. Auf das Jahr gerechnet sind das 100.000 gemeldete Abtreibungen. Allerdings enthielten die neuen Zahlen auch Daten aus dem ersten Quartal, da nicht alle Arztpraxen und Krankenhäuser wegen der Corona-Pandemie ihre Ergebnisse fristgerecht gemeldet hätten. Berücksichtigt man diesen Effekt, liegt die Zahl der Abtreibungen im zweiten Quartal dieses Jahres rund 0,5 Prozentpunkte unter der des Vorjahreszeitraums. Mit 70 Prozent war der Großteil der betroffenen Frauen zwischen 18 und 34 Jahre alt. 19 Prozent waren zwischen 35 und 39 Jahre alt, acht Prozent älter als 40 und drei Prozent jünger als 18 Jahre. Mehr als 40 Prozent hatten vor ihrer Abtreibung noch kein Kind zur Welt gebracht. In vier Prozent der Fälle gaben die Frauen eine medizinische Indikation oder ein Sexualdelikt als Begründung an. In der vergangenen Woche hatte die AfD-Bundestagsfraktion in einem Antrag gefordert, bei Schwangerschaftsberatungen jeder schwangeren Frau eine Ultraschalluntersuchung des ungeborenen Kindes anzubieten. (ls)





Zugestochen, um nicht abgeschoben zu werden?

COTTBUS. Das Amtsgericht Cottbus hat am vergangenen Donnerstag Haftbefehl gegen einen Pakistaner erlassen, der tags zuvor ohne erkennbaren Grund einen 19jährigen Einheimischen mit einem Messer attackiert hatte. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, werde gegen den 28 Jahre alten Einwanderer wegen versuchten Mordes ermittelt. Zudem hätte die Polizei die Wohnung des Pakistaners durchsucht und Beweismittel sichergestellt. Er ist wegen gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Einbruchsdiebstahl bereits polizeibekannt. Laut B.Z. und Bild-Zeitung hat der Verdächtige seine Tat gegenüber einem Beamten bereits gestanden. Demnach habe Abdulsalam R. jemanden verletzen oder töten wollen, um sich einen „weiteren Verbleib in Deutschland zu sichern“. Seine Aufenthaltserlaubnis sei vor kurzem erloschen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Cottbus sagte am Freitag auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT, der mutmaßliche Täter habe sich in der erfolgten Vernehmung auch zu einem möglichen Tatmotiv geäußert. Allerdings weiche dieses gegenüber dem in den Medien genannten Motiv „erheblich ab“. (ls)