© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 41/20 / 02. Oktober 2020

Meldungen

Minister Peter Altmaier verteidigt Nord Stream 2

BERLIN. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat sich, anders als die Grünen oder CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen, für die Fertigstellung der Ostseepipeline Nord Stream 2 (JF 39/20) ausgesprochen. Das sei ein „Projekt, an dem Unternehmen aus unterschiedlichsten europäischen Ländern beteiligt sind. Das gelieferte Gas ist nicht nur für Deutschland, sondern für viele Länder in der EU bestimmt“, erklärte er im Handelsblatt. Bislang komme das russische Gas über die Ukraine, Nord Stream 1 und über die Jamal-Pipeline nach Mitteleuropa. Die Gas-Förderung in der EU gehe aber zurück. „Zugleich wird mit der Abschaltung von Atom- und Kohlekraftwerken für eine Übergangszeit Gas eine stärkere Rolle in der Energieversorgung spielen. Wir müssen uns der Frage stellen, wo das Gas denn künftig herkommen soll“, erläuterte Altmaier. Deutschland dürfe aber „nicht erpreßbar sein“ und müsse fähig sein, „russisches Gas im Zweifel zu ersetzen“. Deshalb würden private Betreiber in Norddeutschland zusätzlich Terminals für Flüssiggasimporte (LNG) bauen. (fis)

 www.nord-stream2.com





Westdeutschland hat sich der Ex-DDR angenähert

BERLIN. In den vergangenen 30 Jahren habe sich Westdeutschland in vielerlei Hinsicht an die Ex-DDR angenähert. Das geht aus mehreren Studien des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung hervor (DIW Wochenbericht 38/20). Das alte Bundesgebiet „hinkte beim Thema Gleichberechtigung im Erwerbsleben stark hinterher. Es herrschte lange Zeit das Allein­ernährermodell mit dem in Vollzeit erwerbstätigen Mann vor“, erklärte Katharina Spieß, Professorin für Familien- und Bildungsökonomie der FU Berlin. Seit der Wiedervereinigung hätten „sich die Erwerbsquoten der westdeutschen Mütter an die der ostdeutschen angeglichen, wobei letztere immer noch sehr viel häufiger Vollzeit arbeiten als Mütter im Westen“. In der DDR „sozialisierte Menschen“, die westwärts gezogen sind, hätten wohl auch den Umfang der Erwerbstätigkeit und die Einstellungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf beeinflußt, fand DIW-Ökonom Felix Weinhardt. (fis)

 www.diw.de





Zahl der Woche

Mehr als 60 Prozent aller Erwachsenen in der EU bestellten 2019 Waren oder Dienstleistungen via Internet. In Dänemark, den Niederlanden und Schweden waren es über 85 Prozent, in Bulgarien, Ostrumänien und Süditalien hingegen weniger als 19 Prozent. (Quelle: Eurostat)