© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 41/20 / 02. Oktober 2020

Varianten sexueller Entwicklung nahe dem Promille-Bereich
Gesellschaftspolitisch hehres Ziel
(ob)

Nun ist der, die, das Transmensch auch auf dem populärwissenschaftlichen Zeitschriftenmarkt angekommen. „Männlich, weiblich, divers“ titelt das Oktober-Heft von Bild der Wissenschaft (10/2020) und belehrt alle „Trans-Leugner“: „Die Biologie zeigt, es gibt mehr als Mann und Frau, die Einteilung in zwei Geschlechter paßt nicht immer.“ Kaum genauer quantifiziert dann der Wissenschaftsjournalist Christian Jung die mit der Aufmacher-Fanfare jedenfalls heftig kollidierenden mageren Zahlen Trans- und Intersexueller. Wie oft bei Kindern und Erwachsenen in Deutschland „Varianten sexueller Entwicklung und biologische Besonderheiten“ vorkommen, sei zwar statistisch präzise noch gar nicht erfaßt. Aber daß es sich, ungeachtet der gewaltigen medialen und politischen Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wird,  um einen winzigen Personenkreis handelt, wird von Jung nicht bestritten. „Manche Quellen“ besagen, daß einer von 4.500 bis 10.000 Menschen mit Genitalien geboren wird, die nicht geschlechtseindeutig sind. Typisches Beispiel sei eine leichte Hypospadie, bei der die Mündung der Harnröhre auf der Unterseite des Penis liegt und nicht an dessen Spitze. Vagen „Berechnungen zufolge“ zeige jeder hundertste bis tausendste eine solche Auffälligkeit. Gleichwohl sollte es ein „gesellschaftspolitisch hehres Ziel“ sein, daß jene, „die dazwischen zu verorten sind“, sich im System der Geschlechter angemessen wiederfinden, „unter Wahrung der Selbstbestimmung und Gleichberechtigung“. Ob dies auch für die der Daueragitation der Inter* und Trans*-Lobby ausgesetzte Bevölkerungsmehrheit noch gilt, verrät Jung nicht. 


 www.wissenschaft.de