© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 41/20 / 02. Oktober 2020

Meldungen

Abtreibungen: 16 Prozent sind beunruhigt

WÜRZBURG. Vom Ausmaß der Abtreibungen in Deutschland sind 16 Prozent der Bundesbürger beunruhigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Erfurter Markt- und Sozialforschungsinstituts Insa-Consulere im Auftrag der katholischen Zeitung Die Tagespost (Würzburg). Gut jeder zweite (53 Prozent) gab an, nicht besorgt zu sein. 23 Prozent wissen nicht, wie sie dazu stehen. Jährlich werden dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden rund 100.000 Abtreibungen gemeldet. Deutliche Unterschiede bei der Bewertung des Problems gibt es zwischen Mitgliedern der beiden großen Kirchen und den Freikirchen. 16 Prozent der Katholiken und 13 Prozent der landeskirchlichen Protestanten äußerten ihre Sorge angesichts der Abtreibungszahlen. Bei den freikirchlichen Befragten lag der Anteil dagegen bei 44 Prozent. Unter den politischen Parteien gaben die Anhänger der AfD am häufigsten an, vom Ausmaß der Abtreibungen beunruhigt zu sein (27 Prozent). Dahinter folgen die Wähler der CDU/CSU (18 Prozent) und der SPD (14 Prozent). Am wenigsten besorgt sind die Sympathisanten von Bündnis 90/Die Grünen (sechs Prozent). (idea/JF)





Richard Dawkins wegen Islamkritik ausgeladen

DUBLIN. Die College Historical Society des Trinity College in der irischen Hauptstadt Dublin hat den Evolutionsbiologen Richard Dawkins (79) wegen seiner islamkritischen Haltung von einer Vortragsveranstaltung ausgeladen. Die Auditorin des Debattierclubs, Brid O’Donnell, begründete die Entscheidung damit, daß ihr „nicht bewußt gewesen war, was für eine Meinung Dawkins zum Islam“ habe, berichtete The University Times. O’Donnell betonte, die Einladung Dawkins’, der sich in der Vergangenheit als „ziemlich militanten Atheisten“ bezeichnet hatte, habe ihr Vorgänger ausgesprochen. Sie bedauere, sich zuvor nicht genauer mit seinen Positionen auseinandergesetzt und nur oberflächlich mit ihm beschäftigt zu haben. Hinweise zu Dawkins Ansichten hätten dann zur Ausladung des Wissenschaftlers geführt. „Ich möchte allen danken, die mich auf diese Informationen aufmerksam gemacht haben. Ich hoffe aufrichtig, daß dies nicht zuviel Unbehagen verursacht hat und möchte mich anderenfalls dafür entschuldigen“, äußerte O’Donnell. Dawkins war 1976 bekannt geworden, als er seine Forschungsergebnisse über die Bedeutung der Gene für die Selektion publiziert hatte. Er erntete später Kritik, als er unter anderem vor dem „schädlichen Einfluß“ von moslemischen Religionsschulen warnte. Die College Historical Society wurde 1770 von dem Philosophen Edmund Burke gegründet. Ihr gehörten prominente Politiker an wie der erste Präsident Irlands, Douglas Hyde. (ag)