Wo möchten Sie jetzt am liebsten sein?
Hier, wo ich bin, am Schreibtisch.
Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?
Beispielsweise, um einen Fragebogen für die JUNGE FREIHEIT zu beantworten.
Was bedeutet Heimat für Sie?
Weida in Thüringen.
Was ist Ihnen wichtig im Leben?
Gesichter zu sehen, die den Begriff verdienen.
Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben?
Die Möglichkeit, meinen Weg zu gehen, also zu leben.
Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?
„Feurio“ von Stephan Krawczyk.
Welche Musik mögen Sie?
Jede gute Musik, von B wie Beatles bis C wie Chopin.
Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidendste gewesen?
„jener 23. Juli 1847, jene Sitzung in der Berliner Physikalischen Gesellschaft, in der Helmholtz das von Robert Mayer aufgeworfene Problem von der Erhaltung der Kraft mechanisch begründete und als allgemeines Naturgesetz vorrechnete. An diesem Tag begann die Vorstellung von der völligen Begreiflichkeit der Welt, ihrer Begreiflichkeit als Mechanismus.“ (Gottfried Benn, GW Band 3, S. 753, DTV 1953, Lizenzausgabe des Limes Verlages 1968).
Was möchten Sie verändern?
Es wird schon genug verändert, da fang ich nicht auch noch damit an.
Woran glauben Sie?
An die Gnade der frühen Geburt.
Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben?
Selbstvergessenes Selbstbewußtsein und selbstbewußte Selbstvergessenheit.
Welche Bedeutung hat der Tod für Sie?
Tot „sein“, ein Versprechen, dem ich nicht entrinne.
Stephan Krawczyk, 1955 in Weida geboren, zählte mit seiner Frau Freya Klier Ende der achtziger Jahre zu den bedeutendsten Köpfen der DDR-Opposition (Ausbürgerung 1988). Der „Seismograph der Verlogenheit und Heuchelei jeder Zeit“ (OTZ) ist Preisträger der Lutherstädte für„Das unerschrockene Wort“.