© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 42/20 / 09. Oktober 2020

Grüße aus Athen
Einer wird kommen
Dimitrios Papageorgiou

Norweger, Österreicher, Bulgaren, Schweizer, Franzosen, und eine große Mehrheit von Deutschen wurden in der vergangenen Woche für die Schleusung von Menschen aus der Türkei nach Griechenland festgenommen. Das war eine große Neuigkeit in Athen, da es der Regierung tatsächlich gelungen ist, ihre Wahlenversprechen einzuhalten. Gut für die anstehenden Wahlen, denn die Griechen haben die Nase voll von linken Antifa-Hippies, die ins Land kommen und so tun, als wollten sie helfen, obwohl sie das Leben der Einheimischen nur verschlechtern.

Die Mitglieder von vier NGOs, die von zwei Agenten, die sich als Einwanderer ausgegeben hatten und in die Türkei gereist waren, überwacht und gefangen wurden, sehen sich einer Vielzahl von Anklagepunkten ausgesetzt, darunter Spionage, da sie den Funk der Küstenwache gestört haben. Der Strom von Beweisen darüber, wie sie sich sowohl im Lager als auch in der Ägäis verhalten haben, reißt nicht ab, und ich wäre nicht überrascht, wenn weitere Informationen auftauchen würden. Immerhin scheinen einige der NGOs die Botschaft zu verstehen und stellen ihre Machenschaften ein.

„Wir alle wissen, daß niemand diese verzogenen Gören zurück will.“

Die Situation diskutierte ich mit Einheimischen aus Lesbos. Einer von ihnen sagte sinngemäß: Deutschland, Schweden und die übrigen Länder, aus denen die Aktivisten kommen, werden sich entscheiden müssen, ob sie mehr Einwanderer bekommen wollen oder ob sie ihre sogenannten Aktivisten zurücknehmen.

Es ist auf der Insel wohlbekannt, daß einer der Hauptgründe für die Straflosigkeit der Aktivisten jahrelanger Schutz durch verschiedene Instanzen, darunter die deutsche Botschaft in Athen, war. Als beispielsweise das Schiff „Mare Liberum“ wegen heftiger Proteste der Bürger von Mytilene nicht auf der Insel andocken konnte, erfolgte ein Anruf dieser Botschaft, der – das muß man nicht dazu sagen – gegen alle Protokolle verstieß, und schon half die Küstenwache dem Schiff, in einer sicheren Bucht anzulegen.

Nun, wir alle wissen, daß niemand diese „Aktivisten“ – diese verzogenen Gören – zurück will. Einige sagen gar, daß ihre Familien wohl glücklicher ohne sie sind, aber irgendwann werden sich die Europäer entscheiden müssen; entweder sie unterstützen diejenigen, die die Einwanderung befördern und den Grenzschutz aushebeln – dann müssen sie aber ihre Türen für Migranten öffnen –; oder sie stärken die Grenzsicherheit und kümmern sich darum, ihre „Aktivisten“ wieder heimzuholen.