© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 42/20 / 09. Oktober 2020

Frisch gepresst

Linker Terror. Spätestens die Krawalle beim G20-Gipfel in Hamburg 2017 führten der unter dem Bann der „Gefahr von Rechts“ stehenden Öffentlichkeit die reale Schlagkraft bundesweit agierender Linksextremisten vor Augen. In seinem Buch erklärt Christian Jung das methodisch unterschätzte Phänomen des Linksextremismus in Deutschland. Fragwürdig ist beispielsweise die Praxis des Verfassungsschutzes, der mittels „manipulierter Zahlen“ aus der Polizeilichen Kriminalstatistik linke Straftaten kleinrechnet und öffentlichkeitswirksam vorstellt. Protegiert durch Medien und Politik besetzen Verfassungsfeinde in der Bundesrepublik Posten als Verfassungsrichter oder als Redakteure in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. „Linke Menschen machen linken Rundfunk“, faßt Jung zusammen. Angefangen beim Spiegel-Herausgeber Rudolf Augstein, der der späteren Terroristin Ulrike Meinhof „mit sehr freundlichen Grüßen“ Verfahrensgebühren abnahm, beleuchtet Jung vergangene und aktuelle Narrative der linksextremen Szene und linker Journalisten, die den steuerfinanzierten „Kampf gegen Rechts“ mit Themen füttern. Der Autor arbeitete bereits für die Ausländerbehörde in München und wird im Landtag Sachsen-Anhalt als Sachverständiger der „Enquetekommission Linksextremismus“ herangezogen. (hr)

Christian Jung: Staats-Antifa. Die heimliche Machtergreifung der Linksextremisten. Kopp Verlag, Rottenburg 2020, gebunden, 285 Seiten, 19,99 Euro





Bombenkrieg. Genauso wie den „Reichsluftschutzkeller“ Schlesien erreichten alliierte Bomberverbände die „Ostmark“ und benachbarte Gebiete frühestens 1943, da die 15. US-Luftflotte dort erst nach der Eroberung Süditaliens (Operation Avalanche) operieren konnte. Der im oberbayerischen Rosenheim lebende Autor Peter Negwer hat die knapp zwanzig Angriffe auf den wichtigen Verkehrsknotenpunkt zwischen München, Salzburg und Innsbruck nachgezeichnet. Dabei weist er nach, daß ein wie dort von den US-Amerikanern betriebener Bombenkrieg tatsächlich auf militärisch wichtige Ziele beschränkt bleiben kann, wenn man nur will. Anders als bei meist nachts geflogenen Terrorangriffen gegen zivile Ziele der britischen Royal Air Force oder den diese sekundierenden Tagangriffen der Amerikaner (Dresden) blieb die nördlich des Bahnhofs gelegene Innenstadt Rosenheims weitgehend verschont. (bä)

Peter Negwer: Die Luftangriffe auf Rosenheim 1944–1945. Helios Verlag, Aachen 2020, gebunden, 52 Seiten, Abbildungen, 17,50 Euro