© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 43/20 / 16. Oktober 2020

Aufgeschnappt
Karla ruht in Baden
Matthias Bäkermann

Für die Oberbürgermeisterwahl im badischen Karlsruhe am 6. Dezember rüsten sich derzeit sechs Bewerber. Vanessa Schulz gilt dabei wohl als krasse Außenseiterin. Dennoch macht die Kandidatin von „Der Partei“ durch allerlei kuriose Forderungen von sich Reden. Wie die regionale Onlinezeitung ka-news vergangenen Dienstag berichtete, sei im Wahlprogramm zum Beispiel die Auswilderung von Einhörnern im Schloßpark geplant. 

So wie von der selbsternannten Satirepartei gewohnt, wird es bei linken Politikfeldern jedoch ganz schnell eng und spießig. „Bei Migrationspolitik bleibe ich satirefrei“, bekennt die korpulente 39jährige mit der Hennafrisur und fordert statt „Symbolpolitik“ mehr Einwanderung. Ebenso steht es um die „Gleichbehandlung jeder Art“, für die sich Schulz stark machen will. Deshalb kann ihr Vorschlag, die Stadt Karlsruhe in Karlasruhe umzubenennen im gegenwärtigen Konzert von gendergeprägten Vorstößen durchaus ernst genommen werden. „Karlsruhe trägt seit mehr als 300 Jahren einen Männernamen, es ist Zeit, daß die Fächerstadt nun weiblich benannt wird“, zitiert ka-news die Politikerin, damit würde schließlich „Diskriminierung beseitigt“. Mit dieser Programmatik konnte Schulz immerhin auch die „Partei der Humanisten“ einfangen, die ihre OB-Wahl unterstützt.