© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 43/20 / 16. Oktober 2020

Meldungen

Dreyfuss: Metoo-Kampagne war Rufmord

HOLLYWOOD. Der US-Schauspieler Richard Dreyfuss hat Anhängern der Metoo-Bewegung rückblickend vorgeworfen, bei ihrem Kampf gegen sexuelle Belästigung, Rufmord begangen zu haben. „Es hätte einen ernsthafteren, ruhigeren Ansatz gebraucht“, sagte Dreyfuss der Welt. Die Unterdrückung und Mißhandlung von Frauen sei vor der Kampagne zu wenig diskutiert worden. Deshalb sei Rufschädigung als Mittel eingesetzt worden, „um die größtmögliche Aufmerksamkeit zu bekommen“, kritisierte der 72jährige, der gerade in dem Film „Astronaut“ (Seite 15 dieser Ausgabe) im Kino zu sehen ist. Im Oktober 2017 war dem US-Filmproduzenten Harvey Weinstein vorgeworfen worden, mehrere Frauen sexuell belästigt zu haben. Schauspielerin Alyssa Milano hatte daraufhin auf Twitter den Hashtag „MeToo“ (dt. „Ich auch!“) ins Leben gerufen, unter dem sich Frauen über solche Erfahrungen austauschen konnten. Weinstein wurde inzwischen zu 23 Jahren Haft verurteilt. Auf die Frage hin, was er von den neuen Vielfaltsregeln der Oscar-Akademie halte, betonte Dreyfuss zudem, Politische Korrektheit sei absurd. Der Ausschuß des Filmpreises hatte im September angekündigt, Nominierungen für die Auszeichnung „Bester Film“ künftig an einen Diversitätszwang zu knüpfen. Kunst dürfe nicht durch politische Kriterien verformt werden, führte der Oscar-Preisträger aus. „Kunst ist Kunst.“ Seiner Ansicht nach müsse das Publikum erwachsener werden und dies akzeptieren. Die Forderung, daß nur noch Schwarze den dunkelhäutigen Feldherren Othello aus der gleichnamigen Tragödie von William Shakespeare spielen dürften, sei eine Schande. „Wenn es darum geht, einen Film oder andere künstlerische Unternehmungen per Gesetz oder Anordnung zu designen – da mache ich nicht mit“, betonte Dreyfuss. (zit/tha)





Jeder Dritte ist für eine Kirchenvereinigung

ERFURT. Fast jeder dritte Bundesbürger (31 Prozent) ist dafür, daß sich die evangelische und die katholische Kirche zu einer gemeinsamen christlichen Kirche vereinigen sollten. Das ergab eine Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts Insa-Consulere im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Fast ebenso groß ist mit 28 Prozent die Zahl der Befragten, die nicht dieser Ansicht sind. 31 Prozent wußten keine Antwort, elf Prozent machten keine Angabe. Für die Erhebung wurden 2.084 erwachsene Personen im Zeitraum zwischen dem 9. und 12. Oktober befragt. (idea/JF)





Sprachpranger

Hin und Win!

Werbekampagne von Lidl, Kaufland und den Sparkassen für das kontaktlose Bezahlen ohne Bargeld