© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/20 / 23. Oktober 2020

Meldungen

Demenzstrategie: Mehr Empathie und Forschung

BERLIN. Seit 2018 hat die Initiative „Teamgeist für Menschen mit Demenz“ ihre „Nationale Demenzstrategie“ erarbeitet. Eile sei nun bei der Umsetzung geboten, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei deren Vorstellung betonte. Derzeit gebe es bereits 1,6 Millionen Demente, bis 2050 steige diese Zahl wahrscheinlich auf 2,8 Millionen. Die Strategie sieht eine breitere Aufklärung der Hausärzte vor, da sie von Betroffenen zuerst kontaktiert würden. Ferner gelte es, die Krankenhausbehandlung „demenzsensibler“ zu gestalten, eine „wohnortnahe“ Heimunterbringung zu ermöglichen und die ambulante neuropsychiatrische Versorgung auszubauen. Ein weiterer Schwerpunkt sei ein nationales klinisches Demenzforschungsnetzwerk, das bis Ende 2024 geknüpft werde (Deutsches Ärzteblatt, 40/20). (rs)

 nationale-demenzstrategie.de





Ökobauern in der Corona-Krise widerstandsfähiger?

NAIROBI. Für „Fastenopfer“, das Katholische Hilfswerk Schweiz, beweist die Corona-Pandemie die Richtigkeit ihrer Entwicklungspolitik. So hätten sich die unterstützten Dörfer in Kenia, die auf Selbstversorgung und Bioanbau ohne Pestizide setzten, als „widerstandsfähiger“ erwiesen als jene, die dem globalistischen Regierungskurs in Nairobi folgen und für den Weltmarkt produzieren. Es sei in der afrikanischen Öffentlichkeit registriert worden, daß allein Ökolandwirtschaft, die regionale Märkte beliefere, angesichts eines krisenbedingt fragilen Handels und unterbrochener Lieferketten Ernährungssicherheit garantiere. Wenn auf dem Land weniger Hunger droht, mildere das zudem den Migrationsdruck auf die Städte. Das wirke sich positiv auf Klima und Bodenfruchtbarkeit aus (Welt-Sichten, 10/20). (ck)

 fastenopfer.ch





Trotz Lücken im „Grünen Band“ ein Erfolgsprojekt

BRAUNSCHWEIG. Das „Grüne Band“ mit 146 Biotoptypen auf 7.000 Quadratkilometern entlang der früheren deutsch-deutschen Grenze sei kein voller Erfolg geworden, moniert der Göttinger Ökologe Michael Unger (Geographische Rundschau, 9/20). Große Teile der einstigen Grenzregion zwischen Erzgebirge und Ostsee stünden noch nicht wie geplant unter Naturschutz. Zwölf Prozent der ursprünglichen Flächen hätten Landwirtschaft, Gewerbe und Verkehr zerstört, ein Drittel befinde sich inzwischen in anderweitigem Privatbesitz. Um die Lücken im Biotopverbund, der 1.200 auf der „Roten Liste“ geführten Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bietet, wieder zu schließen, kauft der Bund für Umwelt und Naturschutz vermehrt Flächen auf. So soll Zerstörtes wiederhergestellt werden. (ft)

 www.bund.net





Erkenntnis

„Elektromobilität ist wichtig. Es ist aber auch ein Hype darum entstanden, der politisch und gesellschaftlich befeuert wird. Die Gesamtklimabilanz ist wichtig, nicht die Antriebsart.“

Michael Brecht, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats und Aufsichtsratsmitglied der Daimler AG