Voll des Selbstlobes schwärmte die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien über ihre „in Rekordzeit eingeführte“ Online-Lernplattform für etwa 125.000 Schüler an den etwa 260 Schulen zwischen Nord- und Ostsee. Den seit der Präsentation am 30. Oktober umgehend einsetzenden Spott über den verunglückten Namen der Internet-Domain kanzelte die 55jährige CDU-Politikerin dagegen sauertöpfisch als „Pennälerhumor“ ab, wie sie die Lübecker Nachrichten zitieren. 

Tatsächlich ergibt das im vermeintlichen Jugendjargon ranschmeißerisch „itslearning“ benannte Portal mit dem vorgeschalteten Länderkürzel für Schleswig-Holstein eine kuriose Kombination, den die sprachlich inkompetenten Verantwortlichen nicht bedacht hatten. Am vergangenen Sonntag twitterte die SPD-Landesvorsitzende Serpil Miyatli, das verunglückte „Mistlernen“ stehe „symptomatisch für die Performance der Bildungsministerin in der Pandemiezeit“. Parteigenosse Kevin Kühnert höhnte: „Es ist für uns alle die siebte Stunde ...“ Daß man die Netzadresse „auch als ‘Shits learning’ lesen kann, mag für manche ein Schenkelklopfer sein, ist aber für den Erfolg des Projektes nicht von Belang“, wiegelte Ministeriumssprecher David Ermes die Blamage ab.