© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 48/20 / 20. November 2020

Meldungen

Dieter Nuhr wehrt sich gegen Rassismus-Vorwurf

BERLIN. Der Kabarettist Dieter Nuhr hat Rassismus-Vorwürfe gegen sich zurückgewiesen. Anlaß ist die Kritik an seinen Aussagen über das Buch „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten“. Den gegen ihn erhobenen Vorwurf könne er nicht so stehenlassen, schrieb Nuhr vergangenen Sonntag auf Facebook und verwies dabei auf ein Youtube-Video, in dem er sich rechtfertigte. Er hatte in seiner jüngsten ARD-Sendung „Nuhr im Ersten“ den Titel des Buches der dunkelhäutigen Autorin Alice Hasters beanstandet und versehentlich gesagt, dieses sei in den USA ein großer Renner gewesen. Das Buch war aber in Deutschland veröffentlicht worden. Zuschauer hatten ihn daraufhin beschuldigt, rassistisch zu sein. Nuhr widersprach dem nun und erklärte, sich versprochen zu haben. Er habe eigentlich sagen wollen, „solche Bücher“ seien in den USA ein großer Renner. Bei seiner Kritik am Titel des Buches bleibe er aber. Er halte es für falsch, weißen Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe pauschal eine Haltung zu unterstellen. Zudem halte er „strukturellen Rassismus“, der davon ausgehe, daß weiße Menschen gar nicht Opfer einer solchen Diskriminierung werden könnten, für „ziemlich fragwürdig“. Ziel müsse es sein, „pauschale Abwertungen“ generell zu vermeiden. „Für die akademische Umdefinition des Rassismus-Begriffes plötzlich Allgemeingültigkeit einzufordern“ sei nicht richtig. Es werde dabei versucht, „Oberhoheit über den politischen Prozeß zu gewinnen“, beklagte der Kabarettist. Hasters wies Nuhrs Vorwurf, allen Weißen pauschal Rassismus unterstellt zu haben, nach der Veröffentlichung seines Facebook-Beitrags zurück. Alle Menschen seien „rassistisch sozialisiert“. Weiße seien durch das Phänomen aber privilegiert. (zit)





Geschichtsmuseen fordern baldige Öffnung

HAMBURG. Ein Verbund von mehr als 30 großen Geschichtsmuseen in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und Belgien hat die baldige Öffnung seiner Einrichtungen gefordert. In einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme heißt es: „Der Arbeitskreis fordert, daß Museen und andere sichere Kultur- und Bildungseinrichtungen von den Entscheidern auf Bundes- und Landesebene als solche ernst genommen und bei den nächsten Entscheidungsrunden wieder geöffnet werden.“ Die dafür nötigen Bedingungen und Auflagen, die für andere Bildungseinrichtungen, Kirchen oder Geschäfte gelten, erfüllten sie bereits. (JF)





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