Als Minister eines Staates, der sein Militär ohnehin mit Füßen tritt, kann man es sich ja erlauben. Daß man sein Desinteresse an den eigenen Soldaten aber derart schamlos zur Schau stellt, ist schon ziemlich peinlich. Zum 65. Jahrestag der Bundeswehrgründung bedankte sich Bundesaußenminister Heiko Maas per Twitter bei den deutschen Streitkräften, „die sich weltweit teils unter größter Gefahr und persönlichem Risiko für Frieden und Demokratie“ einsetzen. Auf einem dazu veröffentlichten Foto schüttelt der SPD-Politiker einem Mitglied einer Blauhelm-Einheit die Hand. Fremdscham auslösender Fauxpas: Die abgebildeten Uniformierten sind keine deutschen Bundeswehrangehörigen, sondern belgische Soldaten in Mali. Das kann man schon mal verwechseln, die Flaggen ähneln sich ja auch irgendwie. Doch wenigstens war das Hemd lässig hochgekrempelt und die Sonnenbrille lag cool in der Hand. Insofern hat der Social-Media-Manager des Auswärtigen Amtes alles richtig gemacht – sein Dienstherr hat einen Ruf zu verlieren. Trotzdem rechtfertigte sich Maas, die Bundeswehr arbeite ja „mit anderen Streitkräften zusammen“, und ließ den Tweet löschen – „um Mißverständnisse zu vermeiden“.