© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 50/20 / 04. Dezember 2020

Meldungen

EU: Viele Arbeitsvisa für Ukrainer und Inder

LUXEMBURG. Voriges Jahr wurden in der EU drei Millionen Erstaufenthaltsvisa an Drittstaatler ausgestellt. Das waren 163.000 mehr als 2018, teilte das Statistische Amt der EU mit. Hauptherkunftsland war die Ukraine mit 625.000 legalen Zuwanderern. 551.000 der Ukrainer erhielten ihre Erlaubnis von Polen, was zudem 52 Prozent aller neuen Arbeitsvisa in der EU entspricht. Zweitgrößte Zuwanderergruppe waren Marokkaner (133.000/59 Prozent Familienzusammenführung), die zu 47 Prozent von Spanien aufgenommen wurden. Die 131.000 registrierten Inder (38 Prozent Arbeitsvisa; 24 Prozent Studium) kamen zu 19 Prozent nach Deutschland. Chinesen (110.000) erhielten zu 40 Prozent Studenten- und 19 Prozent Arbeitsvisa, Brasilianer (101.000) erhielten zu 38 Prozent Familien- und zu 28 Prozent Arbeitsvisa. Die meisten EU-Familienvisa stellte Deutschland (167.000 bzw. 21 Prozent) aus. (fis)

 ec.europa.eu/eurostat





Corona-Krise bringt die Golfstaaten in Probleme

BERLIN. Die Corona-Krise und die niedrigen Ölpreise bringen die acht Golfstaaten in Probleme. So habe Saudi-Arabien im zweiten Quartal 30 Milliarden Dollar weniger als im Vorjahresquartal verdient, heißt es in einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Wochenbericht 48/20). „Die Ölförderung ist in den Golfstaaten sehr billig und das profitable Ölgeschäft die Grundlage des Staatshaushaltes – mit teilweise über 90 Prozent der Staatseinnahmen“, erklärte DIW-Experte Dawud Ansari. Der von Klimaschützern geforderte „Umschwung vom Ölsektor auf andere Sektoren und damit auch auf einen Staat, der stärker besteuert, würde die Rolle der Königsfamilien gefährden“, warnte Ansari. Noch seien die Schuldenstände beherrschbar, allerdings zeichne sich in Bahrain und Oman eine Zuspitzung der Lage ab. Stabilisierend wirkten hingegen die 3,15 Billionen Dollar in den Staatsfonds der Golfanrainer. (fis)

 www.diw.de





Zahl der Woche

Auf 843 Milliarden Euro ist das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im dritten Quartal zurückgegangen. Das waren 3,1 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Im zweiten Quartal hatte der coronabedingte Wirtschaftseinbruch bei noch 9,2 Prozent gelegen. (Quelle: Statistisches Bundesamt)