© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 51/20 / 11. Dezember 2020

Meldungen

Ungleiche Entlastung der Steuerzahler aufgezeigt

KÖLN. Die Steuerentlastung ist in der aktuellen Legislaturperiode ungleich ausgefallen. Das hat eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Report 60/20) ergeben. Die Einnahmen aus Lohn- und Einkommensteuer betrugen 2019 rund 283 Milliarden Euro. Wegen der Corona-Pandemie werde für dieses Jahr mit einem Rückgang um acht Prozent auf 261 Milliarden Euro gerechnet: „Das Aufkommen entspricht im Jahr 2020 voraussichtlich einem Anteil an den gesamten Steuereinnahmen des Staates von 36 Prozent“, so die IW-Steuerexperten. Die Entlastungswirkung des Steuertarifs 2021 gegenüber 2017 ist bei Alleinerziehenden mit einem Bruttomonatseinkommen von 2.000 Euro mit 5,3 Prozent am höchsten. Bei 4.000 Euro sind es 4,3 Prozent und bei 6.000 Euro noch 3,9 Prozent. Bei Familien fällt die Steuerentlastung geringer aus: 3,4 Prozent bei 2.000 Euro, 3,2 Prozent bei 4.000 bis 6.000 Euro und 2,6 Prozent bei 8.000 Euro. Für eine Familie mit einem Durchschnittseinkommen verändere sich durch die Abschaffung des Solidaritätszuschlags zudem nichts, da auch schon vor 2021 keine Belastung angefallen war. (fis)

 www.iwkoeln.de





Gesundheitskrise, die die Wirtschaft beeinträchtigt

PARIS. Der Chef des französischen Bankenverbands FBF, Philippe Brassac, rechnet nicht mit einer größeren Insolvenzwelle in der EU. Die Corona-Krise sei keine Wirtschafts-, sondern eine „Gesundheitskrise, die die Wirtschaft beeinträchtigt“, erklärte der Vorstandschef der Pariser Bankengruppe Crédit Agricole im Handelsblatt. „Nach dem ersten Lockdown haben sich 90 Prozent der Branchen sehr schnell wieder erholt. Für viele dieser Unternehmen ist die Krise bereits beendet, weil der zweite Lockdown nicht die gesamte Wirtschaft betrifft“, so Brassac. Das Ende der Pandemie sei absehbar: „Jetzt müssen wir dafür sorgen, daß die Unternehmen, denen es vor der Pandemie gut ging, den Rest der Durststrecke auch noch überstehen. Die EU, die nationalen Regierungen und die Europäische Zentralbank sorgen mit ihren Hilfsprogrammen dafür, daß das möglich sein wird.“ (fis)

 www.credit-agricole.fr





Zahl der Woche

Auf 16,2 Millionen ist die Zahl der Arbeitslosen (Quote: 7,6 Prozent) in der EU gestiegen. Das waren zwei Millionen mehr als im Oktober 2019. Die niedrigste Quote hatte die Tschechei (2,9 Prozent), die höchste Griechenland und Spanien (16,2 Prozent). (Quelle: Eurostat)