© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 52/20 / 18. Dezember 2020

Meldungen

Filialschließungen und weniger Geschäftsreisen

FRANKFURT. Der Bankenexperte Walter Sinn rechnet 2021 mit einer wirtschaftlichen „Erholung zwischen drei und fünf Prozent“. Die Banken seien diesmal nicht die Auslöser einer Krise, doch ihr „Damoklesschwert ist das Kreditgeschäft für die Industrie und Unternehmen“, erklärte der Deutschland-Chef der US-Unternehmensberatung Bain & Company in der Welt. Er rechne zudem mit weiteren Filialschließungen: Die „Kunden haben mitbekommen, was sie bei ihrer Bank alles online machen können“, so Sinn. Und während es bei Privatkunden eine „aufgestaute große Lust auf Reisen“ gebe, müßten Airlines mit Rückgängen bei Geschäftsflügen rechnen: „Einen Ein-Tages-Besuch zum Meeting in New York werden viele Unternehmen kaum mehr machen.“ (fis)

 www.bain.com





Vermögensabgabe und Lastenausgleich unnötig

KÖLN. Der deutsche Staatshaushalt werde durch die coronabedingte Neuverschuldung nicht nachhaltig unter Druck geraten. „Die Zinsen liegen real und nominal bei null. Wenn es wieder ein normales Wachstum gibt, selbst wenn es nur ein Prozent ist, können wir aus diesen Schulden herauswachsen“, erklärte Michael Hüther, Direktor des arbeitgeberfinanzierten Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), im Sender n-tv. „Wir hatten 1996 eine gesamtstaatliche Zins-Steuer-Quote von knapp 16 Prozent. Heute liegen die Zinsausgaben bei vier Prozent des gesamtstaatlichen Haushalts“, meinte der IW-Chef. Die Corona-Pandemie sei nicht mit der Situation nach dem Zweiten Weltkrieg zu vergleichen, als der Kapitalstock zerstört war: „Wer jetzt mit Lastenausgleich, Vermögensabgaben oder massiven Ausgabenkürzungen hantiert, der baut eine Drohkulisse auf, derer es nicht bedarf.“ (fis)

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