© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 53/20 / 01/21 25. Dezember 2020

Meldungen

Enigma-Fund wohl doch kein U-Boot-Exemplar

HAMBURG. Sogenannte „Geisternetze“, also verlorengegangene Fischernetze, die irgendwo in den Tiefen des Meeres treiben, gefährden Meeressäuger und andere Tiere. Deshalb beauftragte die Umweltschutzorganisation WWF den Tauchprofi Florian Huber mit der Suche nach solchen Todesfallen. Während einer dieser Spüroperationen fand Hubers Team in der Geltinger Bucht am Ausgang der Flensburger Förde eine Schlüsselmaschine der Kriegsmarine vom Typ Enigma (Meldung des NDR vom 4. Dezember 2020). Anfang Mai 1945 waren in der Bucht um die 50 deutsche U-Boote von ihren Besatzungen versenkt worden, damit sie nicht in die Hände des Feindes fielen. Dabei gingen auch die Schlüsselmaschinen über Bord. Allerdings besitzt die jetzt geborgene Enigma, welche später im restaurierten Zustand im schleswig-holsteinischen Archäologischen Landesmuseum auf Schloß Gottorf ausgestellt werden soll, nur drei Codierwalzen statt vier, wie die auf U-Booten verwendeten Modelle. Deshalb muß sie von einer Überwassereinheit stammen. (ts)

 www.ndr.de





Urägyptischer Herrscher „Skorpion“ nachgewiesen

BONN. Zum Ende des 4. Jahrtausends v. Chr. bildete sich in Oberägypten der erste größere Territorialstaat der Geschichte heraus, dessen Nord-Süd-Ausdehnung rund 800 Kilometer betrug. Einer der wichtigsten Herrscher während dieser vordynastischen Phase war der legendäre „Skorpion“, der wohl um 3070 v. Chr. regierte. In den Randgebieten seines Reiches entstanden damals Königsgüter beziehungsweise Domänen zur sukzessiven Vergrößerung des Machtbereiches von „Skorpion“. Jetzt haben Archäologen der Universität Bonn um Ludwig Morenz im wissenschaftlich bisher kaum untersuchten Wadi el-Malik östlich von Assuan einen Stein mit vier sehr urtümlichen Hieroglyphen entdeckt, deren wörtliche Übersetzung lautet: „Domäne des Horus-Königs Skorpion“ (Pressemeldung der Universität Bonn vom 3. Dezember 2020). Damit handelt es sich bei dem Artefakt um das momentan älteste bekannte Ortsnamensschild der Welt und ein wichtiges Zeugnis aus der absoluten Frühzeit des späteren Großreiches der Pharaonen. (ts)

 www.uni-bonn.de





Erste Sätze

Der Katholicismus der Gegenwart beruht auf der Gegenreformation des sechszehnten Jahrhunderts.

Eberhard Gothein: Ignatius von Loyola und die Gegenreformation, Halle 1895





Historisches Kalenderblatt

5. Januar 1956: Die ersten fünfzig Gastarbeiter aus Italien treffen gemäß des Anwerbeabkommens vom 20. Dezember 1955 zwischen Bundesarbeitsminister Anton Storch und dem italienischen Außenminister Gaetano Martino im Aachener Kohlerevier ein.