© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/21 / 08. Januar 2021

Zitate

„Das protestantische Glaubensbekenntnis: Wenn du dich gegenüber Minderheiten –  die demnächst auch Mehrheiten sein können – schuldig fühlst und öffentlich Buße tust, bist du auserwählt. Selbsthaß ist gottgefällig.“

Michael Klonovsky, Journalist und Schriftsteller, auf seinem Blog „acta diurma“ am 30. Dezember





„Fast die größte Sympathie für den Islam etwa findet man in Westeuropa paradoxerweise bei den alten weißen Männern schlechthin: nämlich katholischen und evangelischen Bischöfen, die im Islam eine Bruderreligion sehen und Einwanderung aus Prinzip befürworten.“

Konstantin Sakkas, Historiker und Literaturkritiker, im „Politischen Feuilleton“ von Deutschlandfunk Kultur am 30. Dezember





„Heutzutage haben soziale Probleme nichts mehr mit der Klassenfrage zu tun, sondern erklären sich aus biographischen Rückschlägen oder Ungerechtigkeiten, mit denen Menschen konfrontiert sind. Was man früher die soziale Frage nannte, war der Kampf zwischen dem Kapital und der gewerkschaftlich organisierten Arbeitswelt. Das ist vorbei. Die soziale Frage ist in eine Vielzahl von Konflikten zerfallen.“

Pierre Rosanvallon, Historiker, in der „Welt“ am 2. Januar





„Der Virenträger Mensch ist ja eigentlich eine Groteske. Das ist so absurd, daß man es kaum in Worte kleiden kann. Wie kann das möglich sein, so ein Absturz, daß der Mensch nur noch zum Körper degradiert wird, der infektiös ist – siehe der berühmte pandemische Imperativ von Drosten? Das ist natürlich auch ein Grundtrend: dem Menschen das eigentlich Menschliche abzusprechen. Ihn zu reduzieren auf seinen Körper. Was ist Seele, was ist Geist, was ist Freiheit? (...) Die eigentliche menschliche Würde, das was ihn auszeichnet, was auch das Denken auszeichnet, das verschwindet einfach auf eine gespenstische Weise. Das finde ich einfach deprimierend.“

Jochen Kirchhoff, lehrte Naturphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin, auf dem Youtube-Kanal von Gunnar Kaiser am 2. Januar





„Die fundamentale Kritik an Ungarn hat in Deutschland inzwischen die Form einer Kampagne angenommen, die Fairneß und Respekt gegenüber einem Kulturvolk aus der Mitte Europas vermissen läßt, dem gerade Deutschland viel zu verdanken hat. (...) Ungarn verteidigt die christlich- abendländische Tradition Europas und die klassische Familie. Man muß diese Überzeugungen nicht teilen. Aber man sollte sie zumindest respektieren und nicht als rechtspopulistisch verunglimpfen.“

Gerhard Papke, Präsident der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft, in einem Aufruf deutsch-ungarischer Organisationen am 3. Dezember





„Drei Jahrzehnte engster ökonomischer Kooperation haben dazu geführt, daß große Teile des hiesigen Wohlstands in China erwirtschaftet werden. Das Kalkül Deutschlands aber, das Land werde sich mit wachsendem Wohlstand öffnen, ist nicht aufgegangen. Das Gegenteil ist richtig: China ist heute so reich und autoritär wie nie.“

Jens Münchrath, Auslandsredakteur, im „Handelsblatt“ am 4. Januar