© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/21 / 08. Januar 2021

Zeitschriftenkritik: Tumult
Eingeschüchterte Prüflinge
Werner Olles

In der Winter-Ausgabe 2020/2021 der Vierteljahrsschrift für Konsensstörung Tumult beschreibt Frank Böckelmann in seinem Vorwort „Das Deutsche Duckmäusertum“. Im Wechselspiel mit aufgesetzter Selbstzufriedenheit zeige sich als Gesamteindruck die Anmutung eines Kollektivs eingeschüchterter Prüflinge, die sich „bemühen, bloß nichts falsch zu machen“. Doch dominiere in der öffentlichen Meinung die „neue Mittelklasse“, die auf Öffnung von Märkten und Identitäten setze und sich von der Auflösung der Grenzen zwischen Kulturkreisen, Nationen und Regionen mehr „Vielfalt“ erhoffe. Außer der AfD orientierten sich alle Parteien am Weltbild der neuen Mittelklasse, deren Kopfstärke kaum ein Drittel der Bevölkerung betrage. Dennoch beabsichtigen etwa 85 Prozent der deutschen Wähler einer Partei der „Hyperkultur“ ihre Stimme zu geben und damit ihr Klasseninteresse einer Gesinnungspflicht unterzuordnen. Tatsächlich seien wir in eine Falle geraten. War unsere Selbstwerteinschätzung auf transatlantische Weltoffenheit gegründet, so gebe man uns nun auf, sie an Orientalen und Afrikanern zu bewähren, an Kohorten männlicher, junger Mohammedaner überdies. „Daß man uns übertölpelt und demütigt, ja seelisch kastriert dürfen wir indes nicht beklagen. Wir kennen keine Religionen und Lebensarten mehr, nur noch Schützlinge. Ergeben empfangen wir unser Helotentum.“

Der Philosoph, Ökonom und Journalist Jared Taylor erklärt „Warum Amerika wahnsinnig geworden ist“. Ausgehend vom Tod des kriminellen Drogenabhängigen George Floyd im Mai 200 kam es in mindestens zweihundert Städten zu Ausgangssperren, und in etlichen Bundesstaaten mußte die Nationalgarde einberufen werden. Die Ausschreitungen und Plünderungen waren jedoch nicht allein das Zerstörungswerk eines schwarzen Mobs, Weiße waren wichtige Teilnehmer und sogar Anstifter. Die Folgen bezeichnet der Autor als „bittere Spaltung der US-amerikanischen Gesellschaft“ durch „Feindseligkeit und Gewalt in einem Ausmaß, wie es sie seit dem Bürgerkrieg nicht mehr gegeben hat“. Erstaunlicherweise unterstützten die Opfer jedoch jene, welche die Gewalt inspirierten. So zahlte eine Einzelhandelskette, deren Filialen in sechs Metropolen durch vorwiegend schwarze Plünderer verwüstet wurden mit Bestandsverlusten und Sachschäden von Hunderten Millionen Dollar, an schwarze Gruppen zehn Millionen Dollar und 10.000 kostenlose Beratungsstunden für „People of Color“. Die Unternehmenszusagen von 174 großen Firmen an „Black Lives Matter“ betrugen 1,5 Milliarden Dollar, die reumütig in eine Bewegung gepumpt wurden, in deren Namen die Plünderer ihre Verbrechen begingen. Weiße erniedrigten sich auf schockierende Weise, indem sie vor Schwarzen knieten und öffentlich ihre Stiefel küßten. „Antirassismus“ sei zu einer Religion geworden, schreibt Taylor, aber viele Weiße und sogar einige Schwarze fänden, daß das Land wahnsinnig geworden sei. Inzwischen stehe man sich auf beiden Seiten mit Waffen gegenüber. 

Kontakt: tumult.bestellen@t-online.de. Das Einzelheft kostet 10 Euro, ein Jahresabo 40 Euro.

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