© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/21 / 08. Januar 2021

Thalers Streifzüge
Thorsten Thaler

Solidarität mit Künstlern in Corona-Zeiten: Eine von der Deutschen Orchester-Stiftung bereits Mitte März vorigen Jahres gestartete Spendenaktion für freiberufliche Musiker erfreut sich großer Resonanz. Der Spendenstand lag am 31. Dezember bei 3,93 Millionen Euro. In dem Aufruf der Spendenkampagne, die unter der Schirmherrschaft von Kulturstaatsministerin Monika Grütters und Kirill Petrenko, Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, steht, heißt es, „fast alle Orchester, Chöre, Opern- und Konzerthäuser, die Musikfestivals, die öffentlichen und privaten Musikveranstalter in Deutschland und Europa haben den Betrieb eingestellt“. Insbesondere die Lage freiberuflicher Musiker sei dramatisch. Dank des Spendenzuspruchs könnten für jeden bewilligten Antrag einmalig 600 Euro ausgezahlt werden. Weitere Infos im Netz unter https://orchesterstiftung.de/


Trauer im Herzen: Gerry Marsden ist gestorben, vergangenen Sonntag, mit 78 Jahren. Der in Liverpool zur Welt gekommene Sänger veröffentlichte 1963 mit seiner Band Gerry and the Pacemakers das Lied „You’ll Never Walk Alone“, das seither als Stadionhymne an der Anfield Road beim FC Liverpool zu hören ist – und nicht nur dort. Das ursprünglich aus einem Broadway-Musical stammende, bereits von Frank Sinatra aufgenommene Stück hat in der populären Version der Liverpooler Beatgruppe universalen Kultstatus unter Fußballfans erlangt. Farewell, Gerry: „When you walk through a storm/ Hold your head up high/ And don’t be afraid of the dark.// At the end of a storm/ There’s a golden sky/ And the sweet silver song of a lark.// Walk on through the wind/ Walk on through the rain/ Though your dreams be tossed and blown.// Walk on, walk on/ With hope in your heart/ And you’ll never walk alone.// You’ll never walk alone.“


Aus der Welt der Spirituosen: Kein anderes alkoholisches Getränk hat in jüngerer Zeit eine so beispiellose – auch durch eigene ausgiebige Studien beglaubigte – Renaissance erfahren wie Gin. Gab es früher praktisch nur „Gordon’s London Dry Gin“ auf Eis mit Tonic Water samt Zitronen- oder Limettenscheibe, ist das Angebot heute kaum überschaubar. Das gilt auch für ein entsprechendes Anschauungsmaterial auf dem Büchermarkt. Zur Orientierung in der Titelflut empfehle ich Wiedereinsteigern oder Neuentdeckern der Wacholder-Spirituose das informative Buch von Jens Dreisbach, „111 Gins, die man getrunken haben muß“ (Emons Verlag, 2019).