© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/21 / 08. Januar 2021

Umwelt
Hinschauen bildet alle
Paul Leonhard

Amsel, Drossel, Fink und Star, alle Vögel sind schon da – mit dem Kinderlied liegt man im Januar nicht falsch. Immer mehr Zugvögel überwintern in Deutschland, statt sich im Herbst auf die Reise nach Süden zu begeben. Selbst Weißstörche bleiben hier, denn sie fänden ausreichend Nahrung und seien durch ihr Gefieder gut geschützt, beruhigte Oda Wieding vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) etliche Anrufer, die auf Feldern bei Bernau am Chiemsee zahlreiche Störche gesichtet hatten. Aber es gibt über Vögel im deutschen Winter wenig wissenschaftliche Erkenntnisse. Deswegen schlägt von 8. bis 10. Januar die „Stunde der Wintervögel“ und vom 11. bis 15. Januar die „Schulstunde der Wintervögel“. Unter diesem Motto rufen LBV, Nabu und Naturschutzjugend erneut zum Vogelzählen auf.

Nicht nur unsere Schulkinder kennen kaum noch die heimische Vogelwelt.

Eine Stunde lang sollen Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park gezählt, bestimmt und die Ergebnisse dem Nabu gemeldet werden. Da Schulkinder kaum noch heimische Vögel kennen, sind die acht Tage im Corona-Einerlei eine gute Gelegenheit, Bildung über Generationsgrenzen zu vermitteln – nach dem Motto: „Hinschauen bildet!“ Für den Fall der Fälle stehen auf den Nabu-Seiten ausreichend Fotos bereit, mit deren Hilfe auch einem unbekannte Vögel bestimmt werden können. Je mehr Menschen mitmachen, desto größer wird die verfügbare Datenmenge, desto besser werden die Ergebnisse und desto mehr erreichen alle gemeinsam für die Wintervögel. Deswegen sollen auch Freunde, Bekannte und Kollegen animiert werden, mitzumachen, und für das zweite Januar-Wochenende heißt es: Papier, Stift, Uhr, Feldstecher und Bestimmungsbuch bereitlegen. Einsendeschluß ist der 18. Januar. Unter allen Kinder-Einsendungen werden zudem Preise verlost.

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