© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/21 / 08. Januar 2021

Meldungen

VDA: Rettungsversuch für den Verbrennungsmotor?

BERLIN. Der Autoindustrieverband (VDA) hat den Vorschlag der Bundesregierung zur Treibhausgasminderungsquote (THG) im Verkehrssektor gelobt. „Ohne Kraftstoffe und Strom aus erneuerbaren Quellen können wir klimaneutrale Mobilität nicht realisieren“, erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. „Nicht der Zylindermotor ist das Klimaproblem, es ist der Kraftstoff aus fossilen Quellen.“ Die THG-Quote von 22 Prozent inklusive diverser Mehrfachanrechnung sei ein erster Schritt, um Investitionen in „grünen“ Wasserstoff und „E-Fuels“ (synthetischen Diesel/Benzinersatz, JF 12/19) auszulösen, so die frühere CDU-Staatsministerin im Kanzleramt. Bislang hatten sich nur AfD und FDP sowie EU-Kommissarin Adina Valean (JF 52/20) für E-Fuels eingesetzt, die eine „klimaneutrale“ Weiternutzung von Verbrennungsmotoren ermöglichen. (fis)

 vda.de





Luchse: Harzpopulation breitet sich weiter aus

GELNHAUSEN. Für die Wildtiergenetiker des Senckenberg-Forschungsinstituts hat sich die im Harz gewagte Auswilderung von Luchsen aus Zoos und Tierparks gelohnt. Von 2001 bis 2016 sammelten sie im sich ständig ausdehnenden Habitat der Harzpopulation, das heute 8.500 Quadratkilometer umfaßt und vier Bundesländer berührt, 379 DNA-Proben und kombinierten sie mit ihren an „Fotofallen“ gewonnenen Bildern. So ließen sich für einen Teil der 105 Tiere genaue „Lebensgeschichten“ erzählen. Trotz der Ausbreitung werde die genetische Vielfalt durch die weiterhin bestehende Isolation des Bestandes aber abnehmen. Langfristig ist daher zur Vorbeugung von Inzucht eine Vernetzung mit anderen deutschen Luchspopulationen geplant (Naturwissenschaftliche Rundschau, 9-10/20). (dm)

 www.luchsprojekt-harz.de





Gletscherschwund in den Schweizer Alpen hält an

ZÜRICH. Wie Matthias Huss vom Schweizer Gletschermeßnetz (Glamos) meldet, nahm auch im Sommer 2020 das Volumen seiner Forschungsobjekte weiter ab. Obwohl es kein Extremjahr war, sei der Verlust von weiteren zwei Prozent Gletschervolumen als „massiv“ einzustufen. Seit 1960 haben die eidgenössischen Gletscher so viel Wasser verloren, daß sich damit der Bodensee füllen ließe. Dies verändere das hochalpine Landschaftsbild nachhaltig: Gletscher-Vorfelder wachsen an und neue Berge entstehen. Durch den Rückgang entstünden zudem Gefahren, wie sie etwa durch den Eisabbruch am Turtmann-Gletscher illustriert würden. Die Temperatur in den Monaten Dezember 2019 bis Februar 2020 erreichte mit einem Plus von über drei Grad Celsius ein neues Rekordhoch (Natur, 11/20). (ck)

 www.glamos.ch




Erkenntnis

„Im normalen hormonellen Zyklus wird zum Zeitpunkt des Eisprungs sehr viel Östrogen freigesetzt. Eine Frau, die die Pille nimmt, hat keinen Östrogen-Peak und erlebt damit auch nicht das körpereigene Hoch.“

Ulrike Ehlert, Psychologieprofessorin an der Universität Zürich