© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 04/21 / 22. Januar 2021

Zitate

„Die Akzeptanz der Maßnahmen schwindet. Nicht so sehr in den Umfragen, wo viele Bürger ihre Zustimmung kundtun – vielleicht auch deshalb, weil das gegenwärtig eine sozial sehr erwünschte Haltung ist. (…) Eine Erkenntnis der Gesundheitspsychologie ist, daß sich Verhaltensänderungen nicht mit immer schärferen Vorgaben, Drohungen oder Angstszenarien erzwingen lassen. Wirksamer sind planbare und verständliche Anweisungen. Ein noch strengerer Lockdown wird als Therapie gegen das Infektionsgeschehen wenig bringen, wenn die Regeln nicht eingehalten werden.“

Gregor Waschinski, Korrespondent, im „Handelsblatt“ am 15. Januar





„Aus der Mission ‘Rassismus bekämpfen’ haben einige Debattenteilnehmer inzwischen ein privates Geschäftsmodell gemacht. (...) Denkt man sich das Thema Rassismus weg, etwa in der Annahme, daß diese Menschen hauptberuflich einem Tagesgeschäft nachgehen, dann bleibt nichts übrig. Es ist ihr Tagesgeschäft – das Anprangern ihrer Benachteiligung, das gezielte Suchen nach Belegen für allgegenwärtigen Rassismus, und wenn es nur so ist, daß jemand etwas zu ihren Haaren gesagt hat. (…) Weiße sollen ihre Privilegiertheit als Makel anerkennen und dafür Buße tun.“

Fatina Keilani, Juristin, im „Tagesspiegel“ vom 15. Januar





„Wir müssen die Möglichkeit von konservativen Influencern einschränken, dieses riesige Publikum zu erreichen. Es gibt zum Beispiel Leute auf Youtube, die ein größeres Publikum als CNN tagsüber haben. Und sie sind extrem radikal und propagieren extrem radikale Ansichten.“

Alex Stamos, Informatik-Professor an der Stanford-Universität und ehemaliger Chief Security Officer bei Facebook, auf „CNN“ am 16. Januar





„Die Filtersysteme sind verschwunden, die Vermittler zwischen Hier und Überall, zwischen dem Einzelnen und dem Globalen. Niemand sagt mir mehr, was ich bin und wert bin, keine Klassen- oder Regionalkultur, kein Milieu, keine Nachbarschaft. Die Dauerbeschallung mit ‘westlichen Werten’ kann meine Desorientierung nicht wettmachen, denn ‘Chancengleichheit’, ‘Toleranz’, ‘Vielfalt’, ‘Weltoffenheit’ und ‘Demokratie’ sind heute Leerformeln, rein funktionale Verkehrs- und Teilnahmeregeln.“

Frank Böckelmann, Herausgeber der Zeitschrift „Tumult“, auf dem Blog des Manuscriptum-Verlags am 18. Januar





„Wie die jüngste vom Silicon Valley ausgelöste Säuberungswelle nun zeigt, kann die Versinnstiftung Corporate Americas schnell in erschreckenden Gesinnungsaktivismus umschlagen. All das wäre kaum ein ernstes Problem, hätten wir es mit mittelständischen Unternehmen oder mit Großkonzernen wie ehemals General Electric zu tun. Letztere waren mächtig, aber sie verfügten nie über die kräftigen Wachstumsmotoren, die die heutige Plattformwirtschaft antreibt: Netzwerk- und Skaleneffekte bescheren ihr auf ihren weltumspannenden Märkten Margen und Gewinne nie zuvor gesehenen Ausmaßes.“

Hanna Henkel, Ressortleiterin Wissenschaft und Technologie der „Neuen Zürcher Zeitung“, in der „NZZ“ am 19. Januar