© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 04/21 / 22. Januar 2021

Meldungen

Mutmaßliches Erddepot der RAF ausgehoben 

SEEVETAL. Waldarbeiter sind bei Baumschnittarbeiten in einem Waldgebiet am Ortsrand von Helmstorf in der Gemeinde Seevetal auf einen vermutlichen Erdbunker der Roten Armee Fraktion (RAF) gestoßen. Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen und die Polizeiinspektion Harburg durchsuchten die Gegend rund um die Fundstelle von vergangenem Freitag bis Samstag abend. In einem vergrabenen Kunststofffaß befanden sich Schriftstücke aus den achtziger Jahren und Behälter mit unbekannten Flüssigkeiten. Laut NDR seien auch Anleitungen, wie bei einem Bombenanschlag möglichst viele Menschen verletzt und getötet werden könnten, gefunden worden. Nach einer ersten Auswertung sei „ein Bezug zu der bundesweit agierenden terroristischen Gruppierung RAF nicht auszuschließen“, teilte das LKA mit. Ob sich eine Spur zu den gesuchten RAF-Terroristen Ernst Volker Staub, Burkhard Garweg und Daniela Klette ergebe, sei aufgrund des Alters der Gegenstände unwahrscheinlich. Das Kriminaltechnische Institut in Hannover und die Polizeiinspektion Harburg untersuchen die Fundstücke derzeit. Genauere Ergebnisse erwarten die Behörden am Wochenende. Seevetal liegt wie auch die 14 zuvor gefundenen Erdbunker der RAF an einem Verkehrsknotenpunkt der Autobahn. (hr)





Razzia: Schlag gegen Balkanrouten-Schleuser 

München. Die Bundespolizei ist am Dienstag mit einer großangelegten Razzia gegen eine internationale Schleuserbande vorgegangen. Dabei waren in mehreren Bundesländern über 400 Beamte im Einsatz. Es wurden sieben Haftbefehle vollstreckt. Die Ermittlungen richten sich gegen 19 Beschuldigte, bei denen es sich um syrische, libanesische und libysche Staatsangehörige im Alter zwischen 21 und 44 Jahren handelt. Ihnen werden mindestens 23 Fälle des gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern vorgeworfen. Die Schleusungen sollen spätestens seit April 2019 über die sogenannte Balkanroute organisiert worden sein. „Gegen Bezahlung hoher Geldbeträge sollen dabei mutmaßlich 140 Personen überwiegend syrischer Herkunft mittels Kleintransportern und PKW geschleust worden sein“, teilte die Bundespolizeidirektion München mit. In internationaler Zusammenarbeit der Behörden und der Unterstützung von Europol war bereits im Dezember 2019 der mutmaßliche Kopf der Bande in Österreich festgenommen worden. (krk)