Streamingdienste stehen vor Sprung nach Europa

Münster. Mehrere US-amerikanische Streaming-Plattformen bereiten ihren Markteintritt in Deutschland vor. Das hat eine Erhebung der Universität Münster ergeben. „Disney ist Vorreiter einer zweiten Welle von Streaming-Anbietern, die das Fernsehen weiter unter Druck setzen wird,“ heißt es in der Studie „Angriff aus Hollywood“ des Marketing-Centers zusammen mit Roland Berger. „Nach dem Schwenk auf das nicht-lineare Format durch die Tech-Konzerne folgt jetzt der Markteintritt der großen globalen Unterhaltungsgiganten, die allesamt Milliarden ausgeben, um wie Disney im Wettstreit um die Sehzeit und Gelder der Konsumenten mitzumachen.“ Demnach stehen HBO Max von Warner, Peacock von NBCUniversal und Paramount+ von ViacomCBS vor dem Sprung nach Europa. Vergangenes Jahr hatte Disney seinen Netflix-Konkurrenten Disney+ in der Bundesrepublik gestartet. Die Corona-Krise habe laut Studie den Streaming-Trend gestärkt; auch bei älteren Zielgruppen. So steigerten etwa die 50- bis 69jährigen ihre Streaming-Sehzeit um 15 Prozent. Die Ergebnisse zeigten zudem, daß sich „die deutschen TV-Häuser weiterhin sehr schwertun“ im neuen Wettbewerbsumfeld. Dies sollte sich ändern. (gb)

RTL darf Livestream-Programm starten

Köln. Die Niedersächsische Landesmedienanstalt hat das geplante Livestream-Angebot von RTL bewilligt. Mit dem Projekt „RTL.de Live“ möchte der Privatsender ausschließlich im Internet aktuelle Nachrichten bieten und bereits bestehende Formate verstärkt online ausspielen. Dies soll insbesondere über die Netzseiten rtl.de, sport.de, das Streamingportal tvnow.de und die Social-Media-Kanäle des Medienunternehmens geschehen. Die Strategie sieht vor, „mit unterschiedlichen linearen, wiederkehrenden Sendeformaten live über Ereignisse zu berichten und relevante Themen rund um die Nachrichten und diverse Magazinangebote sowie Unterhaltungsformate aufzugreifen.“ RTL positioniert sich damit als starker Konkurrent zum vergangenes Jahr gestarteten Online-Bewegtbildprogramm von Bild. (gb)