© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 05/21 / 29. Januar 2021

Leserbriefe

Zu: „Nur noch die Mitte“ von Werner J. Patzelt, JF 4/21

Schwarz-grüner Albtraum perfekt

Chance vertan! Mit diesen zwei Worten läßt sich die Wahl von Armin Laschet zum neuen Parteivorsitzenden der CDU trefflich beschreiben. Mit dem Ministerpräsidenten aus NRW, der natürlich die Politik einer sozialistisch geprägten Angela Merkel fortführen wird, biedert sich die einstige konservative Volkspartei auch weiterhin den grünen Ideologen mit ihren faschistoiden Vorstellungen an. Friedrich Merz, der in Sachen Wirtschaft und Finanzen die absolute Kompetenz verkörpert, hätte der CDU den Glanz früherer Tage wiedergeben können. Ich bin mir sicher, daß Angela Merkel bei den Delegierten ordentlich Stimmung gegen Friedrich Merz gemacht hat. Sie hat ihn ja schon einmal weggebissen. 

Jetzt fehlt nur noch, daß Armin Laschet oder gar Markus Söder Kanzlerkandidat wird, dann ist im Herbst der schwarz-grüne Albtraum perfekt. Denn die Reform-Forderer der Grünen sind eine Meute von Widersachern, die mit Halbwahrheiten, Unterstellungen und Beleidigungen wirken wollen. Sie sind aber selber nicht interessiert am Gespräch und „echter Diskussion“. Meist wollen sie verletzen und demütigen. So war es schon früher bei den Go-ins und Sit-ins der 68er der Fall.

Michael Groß, Schriesheim




Mammon siegt, Partei aber siecht

„Kam, sah und siegte … doch nicht“ – so könnte der Titel der Memoiren des Friedrich Merz lauten. Als von Merkel einst Abservierter bleibt dieser ein Phönix in Asche. Zu reziprok seine ehemals wegweisenden Worte für eine nicht gezeigte Standhaftigkeit. Der Mammon obsiegte. Die Partei aber siechte. Vergeßlich scheint diese jedoch nicht zu sein. Mit welchen Mitteln der einst Geflüchtete die von der Unberührbaren weichgespülten CDU-Mitglieder wieder auf den Weg bewährter Werte zurückführen wollte, bleibt somit im Nebel des Undurchsichtigen. Seine Parteitagsniederlage ist eine fast schon logische Konsequenz. Ob Armin Laschet unter dem zu Asche verbrannten Konservatismus noch soviel Glut findet, um die Merzianer für seine Kanzlerkandidatur einbinden zu können, bleibt nicht weniger nebulös. 

Die CDU, wie selten eine Partei, ist gespaltener denn je. „Kleiner Mann – was nun?“, könnte man mit Hans Fallada Herrn Laschet fragen. Das notwendige Zuschütten Merkelscher Baustellen allein wird nicht reichen, um den ratenweisen Niedergang der CDU aufzuhalten. Denn dazu gehörte auch der Mut zur Wahrheit und eine längst verschüttete Offenheit. Bleibt dies aus, könnte Merz als Weißer Ritter gefragt doch noch wie Phönix aus der Asche steigen – falls er zuvor nicht wieder flüchtet.

Joachim Wedler, Bad Harzburg






Zu: „Das Versuchslabor“ von Michael Paulwitz, JF 4/21

Von Südafrika lernen heißt ...

Zur Einordnung der Migrantenquote in Berlin dürfte die Äußerung eines südafrikanischen Unternehmers von 1995 hilfreich sein: „Die Schwarzen müssen wir aufgrund der Gesetze beschäftigen, und die Weißen, damit die Arbeit getan wird.“

Dr. rer.nat. Eckhard P. Kaufmann, Mühlberg






Zu: „Lockdown und kein Ende / Ruhe als erste Bürgerpflicht“ von Birgit Kelle, JF 3/21

Freunde und Bekannte informiert

Ich bin seit Jahren Abonnent der JUNGEN FREIHEIT – das letzte Printmedium, was man als normal Denkender noch lesen kann (57 Jahre alt, 3 Kinder, erfolgreicher Unternehmer, seit 22 Jahren glücklich mit einer Frau verheiratet, kein Gendersprech). Ihre Kolumne ist mit Abstand das Beste, was ich seit langer Zeit gelesen habe. Vielen, vielen Dank dafür! Ich habe alle meine Freunde und Bekannten davon in Kenntnis gesetzt. Dieser Wahnsinn aus dem „despotischen Kanzleramt“ samt der apokalyptischen Lauterbachs, Söders und neuerdings auch Ramelows (Ministerpräsident von Muttis Gnaden) ist schlicht unerträglich – und die Dummheit der Bevölkerung ist noch schlimmer zu ertragen. 

Ohne sich selbst einmal zu informieren, hängt das dumpfe deutsche Volk an den Lippen der Staatsfunkmoderatoren und sieht tatenlos zu, wie dieses wunderbare Land von einer ehemaligen Kommunistin vor die Wand gefahren wird. Aber über was mache ich mir Gedanken: Die Maßnahmen sind natürlich alternativlos, und außerdem schaffen wir das ja sowieso.

Michael Weise, Plaidt 




Jetzt reicht’s aber

Abgesehen von der anfänglichen Regierungslüge über angebliche Unwirksamkeit des Mundschutzes (der kurze Zeit später unter Strafandrohung flächendeckend vorgeschrieben wurde) hatte ich die Infektionsschutz-Maßnahmen bisher mitgetragen, weil sie zielführend und angemessen schienen. 

Jetzt scheint allerdings ein Kipp-Punkt erreicht, wo den Machthabern das Durchregieren im Belagerungszustand zu Kopf gestiegen ist. Daß bei der nächtlichen Ausgangssperre nicht einmal für die Christmette in der Heiligen Nacht eine Ausnahme gemacht wurde, halte ich für ebenso inakzeptabel wie die neue Ein-Personen-Kontaktsperre ohne Rücksicht auf Familienbeziehungen. Letztere ist infektionshygienisch unbegründet: Wie die meisten höheren Wirbeltiere leben auch Menschen überwiegend paarweise zusammen. Von solch einem Paar geht in der Regel kein höheres Infektionsrisiko aus als von einem der Partner allein – spätestens nach Ablauf einer Nacht ist der Infektionsstatus identisch. Die aktuelle Vorschrift unterbindet praktisch jeden familiären Kontakt, Großeltern dürfen ihr Enkelkind nicht mehr besuchen, nicht mal im Freien. 

Erschreckend auch die Erkenntnis, daß der Bürger faktisch von jeder Mitsprache abgeschnitten ist: Das Demonstrationsrecht ist aufgehoben, die Zwangsgebühren-Sender überfluten uns mit Regierungspropaganda, und die einzig echte Oppositionspartei wird durch den Inlandsgeheimdienst demontiert. „Corona-Diktatur“ (Unwort des Jahres 2020) ist natürlich eine „krude Verschwörungstheorie“ – sehr witzig!

Dr. Michael Gies, Stegaurach






Zu: „Nicht schlauer als zuvor“ von Jörg Kürschner, JF 3/21

Nur 30 Millionen Euro pro Tag

Ein Lockdown oder eine strenge Isolierung sollte nur für die zur Zeit 300.000 Ansteckenden gelten, nicht für die ganze Wirtschaft und für die 80 Millionen Menschen in Deutschland, deren Grundrechte verletzt werden. Daher muß für jeden Neuinfizierten ohne ernste Symptome zu Hause eine totale Ausgangssperre mit organisierter Versorgung und Betreuung ermöglicht werden. Wo es nicht geht: kontrollierte Unterbringung in Sammelunterkünften. Statt zig Milliarden Euro Kosten und umfassenden Einschränkungen würde dies nur noch für 300.000 gelten (die teilweise durch falsches Verhalten ihre Infektion selbst verursacht haben) mit Kosten für Betreuung und Lebenshaltung von vielleicht 100 Euro pro Kopf und Tag, das wären 30 Millionen pro Tag, aber bei konsequenter Anwendung nur für wenige Monate.

Dipl.-Ing. Hans Wilhelm Wolf, Bochum






Zu: „Die ungebändigte Masse“ von Karlheinz Weißmann, JF 3/21

Gefährlicher als nur ein Clown

Immer wieder wird Trump mit einem Clown gleichgesetzt, auf die Aussage „Fake News“ reduziert und sein Gehabe ins Lächerliche gezogen. Doch leider und wesentlich brutaler sind die Hintergründe und Querverbindungen, die bis nach Deutschland reichen. Als Symbol fungierte in vielen Medien das Bild von Jake Angeli, medienwirksam gekleidet und kostümiert und wie aus der Zeit gefallen. Auffällig war nicht nur sein Kopfschmuck, der an nordamerikanische Schamanen erinnerte, sondern ebenso das Q. Dieses Q tauchte übrigens auch im August in Berlin auf. Viele Demonstranten trugen dieses Zeichen auf ihrer Kleidung, ebenso der Aufruf zur Demonstration durch ein rechtspopulistisches Magazin. Doch was steckt nun dahinter? 

Zusammengefaßt zunächst einmal eine wilde Verschwörungtheorie, die bis auf das „Protokoll der Weisen von Zion“ zurückgeht, kurz: eine jüdische Weltverschwörung. Diese Weltverschwörung steht gemäß den Vorstellungen von QAnon im direkten Zusammenhang mit Politikern der Demokraten. Diese wären Obama, Hillary Clinton, George Soros und wichtige Teile der wirtschaftlichen Elite, nicht zuletzt Rothschild. Geplant sei ein Putsch, um in den USA eine Diktatur zu errichten. Gleichzeitig ständen diese einem internationalen Kinderhändlerring vor. Dieser entführe Kinder, um aus deren Blut einen Lebenssaft herzustellen, der das ewige Leben und ewige Jugend verleihe. Dieser Lebenssaft heißt Adrenochrom. Diese Eliten regierten einen „Deep State“. Dieser residiere im Untergrund, um einmal hervorzutreten und gar Washington in die Luft zu sprengen. Wer an den Lebenssaft denkt, mag sich an die dunkelsten Zeiten des Hochmittelalters erinnert fühlen. Der einzige Kämpfer, der gegen die Weltverschwörung ankämpfen könne, sei Trump. Eine gewisse Analogie zu nationalsozialistischen Phänomenen ist nicht zu leugnen. 

Angeblich würden sie unterstützt von John F. Kennedy, der in Wirklichkeit nicht tot sei. Merkwürdigerweise war dieser ein Demokrat und kein Republikaner. Kennedy würde bald zurückkehren und die Verhaftung all der genannten Demokraten und Bankiers veranlassen, diese in Camps überführen. Damit werde diese Geheimherrschaft beendet. Wie man sich so ein Camp vorstellen kann, war auf dem T-Shirt eines Schänders des Wahrzeichen der amerikanischen Demokratie zu lesen, „camp auschwitz“. Trump wiederum wird mit dem Erlöser verglichen. Dieser wird in den Werken des Lanz von Liebenfels erwähnt. Dieser gescheiterte Mönch und selbsternannte Adlige war derjenige, der das „Protokoll der Weisen“ hoffähig gemacht hat. Und der angebliche „Clown“ Trump? Angeblich weiß er nur, daß diese Leute Amerika lieben und daß er selbst die Welt vor dem „sozialistischen Dreckpack“ retten könne, wie er in vielen Reden während des Wahlkampfes sagte. Das ist kaum glaubhaft, wenn man sieht, wie viele Personen mit dem „Q“ bei Wahlkampfveranstaltungen, gut sichtbar auf der Tribüne, anwesend waren. Auch beim Vergleich von Trumps Auftritten mit jenen des Faschisten Mussolini könnte man meinen, die Aufklärung hätte nie stattgefunden.

Markus Speer, Pforzheim






Zu: „Wenn sich die Kunst in Extremen verliert“ von Thorsten Hinz, JF 3/21

Kulturpolitische Kernbohrung

Thorsten Hinz rührt wahrscheinlich mit seiner gewohnt genialen Erörterung der wetteifernden Kulturphilosophien der beiden Nachkriegslandesteile am Kern der westlichen Besatzungsmotive. Die seinerzeitige Führungsrolle der CIA war mit „Congress for Cultural Freedom“ (CCF) ummäntelt gewesen. Dem zum Beleg zitierten Buch der Frau Saunders („Who Pays the Piper“) wäre endlich die ihm zustehende Verbreitung zu wünschen! Nachdem nämlich 1967 bekanntgeworden war, daß die vom CFF an „Influencer“ (würde man heute sagen) verteilten Gelder – Frau Saunders nennt unter anderem Brandt und Grass – von der CIA stammten, kam es zu der wahrscheinlich bis in unsere Tage gepflegten Umleitung der Dollars in „Stiftungen“ und anderes brillante Blendwerk. Kollateralschaden dieser unentwegten US-Missionsarbeit sind wohl ein Großteil der neuartigen semantischen Kunststücke in unseren Medien (Political Correctness, Gender, Black Lives Matter und verwandt Originelles) und insbesondere der weit über das Ökologische hinaus reichende Ideensturm der sogenannten „Grünen“ – angesichts deren dokumentierter Nähe zu George Soros. Uwe Tellkamp stöberte zuletzt in seinem Buch „Das Atelier“ in ein paar Schaffensstätten pro-sedlmayrscher Kunst. Da drückte gleich arg die Öffentlichkeit. Herausgeben mußte er das kontaminierte Buch deshalb in einem Dissidenten-Verlag. Die Nachfolger des CCF haben anscheinend erkannt, daß man mit dem Haufen Geld nicht erst im Umweg über die Kultur böse Menschen bessern kann, sondern daß man gleich die Redaktionen bezahlt, die den Menschen einfach eintrichtern, wer gut und wer böse ist. 

Dr. Frank Sachse, Regensburg






Zu: „Das Vertrauen in den Glauben schwindet“ von Eberhard Straub, JF 2/21

Unvereinbar mit Grundwerten

Eberhard Straub ist entschieden zu widersprechen. Der Islam ist nicht deswegen ein Skandal, weil er eine Religion bleiben will. Der Islam ist in unserem Kulturkreis ein Skandal, weil er eine Religion ist, deren Grundwerte mit unserer Zivilisation nicht vereinbar sind. Beispielhaft genannt seien nur die laut Koran obligatorische Todesstrafe für Ungläubige (Sure 4, 89; 8, 12) und das Verhältnis von Männern und Frauen („Die Männer stehen über den Frauen“, Sure 4, 34). Der Islam ist eine aggressive Ideologie, natürlich mit einem Jenseitsbezug, was ihn zur Religion macht. Er ist aber eine Ideologie, die den Menschen ihre Freiheit raubt, was im Detail in unsäglichen Vorschriften über Bekleidung, Genußmittel und das alltägliche Leben geregelt wird (Suren 2, 216 ff.; 5, 90; 6, 145; 24, 31 etc.). Islam heißt nicht nur wörtlich „Unterwerfung“, er ist das auch. Straubs Ausführungen kranken vor allem daran, daß er auf die sehr unterschiedlichen Glaubensinhalte der drei Buchreligionen nicht eingeht. Religion ist wohl einfach Religion und sonst nichts. Sie stehen wohl allesamt in einem gewissen Gegensatz zur Aufklärung. Der dadurch hervorgerufene Laizismus ist demgemäß der spirituellen Gewalt von Religionen, natürlich auch der des Islam, unterlegen. Das geht am Problem unserer Zeit meilenweit vorbei. Toleranz dem Islam gegenüber ist Tollheit.

Rainer Thesen, Nürnberg