© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 06/21 / 05. Februar 2021

Meldungen

„Der Bund soll Corona-Schulden übernehmen“

KÖLN. Der Ökonom Michael Hüther hält den Vorschlag von Kanzleramtschef Helge Braun (CDU), die Schuldenbremse vorübergehend außer Kraft zu setzen, für einen wichtigen Debattenanstoß. Eine Aussetzung helfe nicht, zumal dies „bereits im Dezember auch für dieses Jahr beschlossen wurde und auch künftig jährlich beschlossen werden kann“, erklärte der Direktor des arbeitgeberfinanzierten Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Aktuell sei ab 2023 eine jährliche Tilgung der Corona-Schulden von 7,8 Milliarden Euro pro Jahr vorgesehen. Dies sei ohne Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen zu leisten. Länder und Kommunen hätten solche Spielräume nicht: Helfen könnte hier – ähnlich dem „Fonds Deutsche Einheit“ – die Übernahme der Corona-Schulden durch den Bund“, so Hüther. Zudem gebe es einen hohen öffentlichen Investitionsbedarf: Eine Antwort, wie dies finanziert werden könne, „bleibt politisch aus“. Ein „Deutschlandfonds“ (JF 45/19) als „Haushalt mit eigenen Rechtspersonen“ böte unabhängig von Corona eine Finanzierungsmöglichkeit, ohne die Schuldenbremse ändern zu müssen, erläuterte der IW-Chef. (fis)

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Toyota-Gruppe wieder größter Autokonzern

NAGOYA. Die Toyota-Gruppe hat beim globalen Absatz erstmals seit fünf Jahren wieder die Volkswagen AG überholt. Die Marken Toyota und Lexus verkauften mit 8,7 Millionen Autos zwar weniger als die VW-Gruppe (9,3 Millionen; JF 5/21), doch unter Einrechnung des Kleinwagenherstellers Daihatsu (693.977) und des Lkw- und Busproduzenten Hino (142.293) sei man 2020 auf 9,53 Millionen verkaufte Fahrzeuge gekommen, teilte die Firmenleitung vorigen Donnerstag mit. Hauptabsatzmärkte waren die USA (2,4 Millionen), China (1,8 Millionen), Japan (1,5 Millionen), Eu­ropa (961.699) und die arabischen Golfstaaten (288.687). Trotz des coronabedingten Absatzrückgangs von 10,5 Prozent stieg der Toyota-Jahresüberschuß um zehn Prozent auf umgerechnet 16,4 Milliarden Euro. Toyota Motor beschäftigte weltweit 359.542 Mitarbeiter. (fis)

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Zahl der Woche

Um 5,2 Prozent ist der Hauspreisindex in der EU im dritten Quartal 2020 gestiegen. Die höchste Immobilienteuerung im Vergleich zum Vorjahr gab es in Luxemburg (13,6 Prozent), Polen (10,9) und Österreich (8,9). In Zypern sank der HPI dagegen um 1,4 Prozent. (Quelle: Eurostat)