© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 07/21 / 12. Februar 2021

Haltungsnote
„Jungliberale erschießen“
Gil Barkei

Wie war das noch gleich: Die größte Bedrohung geht von rechts aus. Gewagte Festlegung angesichts der hemmungslosen Mordphantasien von Bengt Rüstemeier. Der Stellvertretende Vorsitzende der Jusos Berlin-Pankow schrieb auf Twitter: „denke, ein v@rm1€7€rschw€!n (Vermieterschwein) persönlich zu €rsh0073n (erschießen), kann hilfreich sein, aber muß nicht notwendig Voraussetzung sein.“ Auch fragte sich der 1999 geborene weltoffene Jurastudent: „jungl1b€ra£€ €r5h007€n, wann?“ („Jungliberale erschießen, wann?“). Ja wann endlich gelangen solche sympathischen Nachwuchssozialdemokraten an die Macht, um die Gefahr von rechts zu bannen? Dann würde auch endlich aufgeräumt werden mit bösen Unternehmern wie Amazon-Gründer Jeff Bezos. Sollte dieser „eines Tages unerwartet den Folgen einer Sprengstoffverletzung erliegen“, käme Rüstemeier „nicht umhin, eine klammheimliche Freude zu verspüren“. Doch noch müsse solch „nicht hinnehmbares“ Verhalten „Konsequenzen“ haben, kritisiert Berlins SPD-Chefin Franziska Giffey die Ausfälle ihres Parteigenossen. Dieser übt sich in Geduld, entschuldigte sich für seine „dummen und unbedachten Äußerungen“ und legte „seine Funktionen innerhalb der Jusos und der SPD nieder“