© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 09/21 / 26. Februar 2021

Zitate

„Bei der Identitätspolitik geht es nicht mehr um Befreiung von Unterdrückung, sondern um deren Erhöhung zum Identitätsmerkmal, aus dem spezielle Ansprüche erwachsen sollen. Ein Ende der Diskriminierung darf es in diesem Sinne nicht geben, weil das der gemeinschaftlichen Sinnstiftung namens Antirassismus die Existenzgrundlage nehmen würde – ein Albtraum für ein akademisches Korrektheitsbeamtentum, das auf der Empörung über sprachmagische Ausschlüsse und der unterschwelligen Gewalt des Sprechortes basiert.“

Nico Hoppe, Philosoph, in der „FAZ“ am 17. Februar





„Wenn der Wirtschaftsminister im Sommer begonnen hätte, öffentlich für einen erneuten Lockdown zu planen, dann hätte das zu großer zusätzlicher Verunsicherung geführt. Die Einschätzung war damals: Das wird nicht noch einmal nötig sein.“

Peter Altmaier, Wirtschaftsminister, in der „Zeit“ vom 17. Februar





„Man mag darüber streiten, wann sich der Liberalismus als Tragödie – als Offenkundigwerden des Widerspruchs zwischen seinen Freiheitspostulaten und der kapitalistischen Realität – ereignet hat, doch gewiß ist, daß er in der Gegenwart nur noch als Farce stattfindet. (…) Das offenkundige Bestreben der meisten liberalen Vor- und Nachdenker geht dahin, den angesichts der deutlich zutage tretenden Übel des Kapitalismus in Verruf geratenen Liberalismus durch eine Sozialdemokratisierung zu retten.“

Marc Püschel, Philosoph, in der „Jungen Welt“ am 17. Februar





„Alle großen Digitalkonzerne sind innerhalb der letzten Jahrzehnte entstanden. Ihr rasantes Wachstum beruht auf Monopolen, die sie in ihrem jeweiligen Bereich errungen haben, und das ist kein Zufall. Hochtechnologie fördert die Vorherrschaft weniger Unternehmen, die sich die Entwicklung neuer und innovativer Produkte leisten können. (…) China hat rechtzeitig und erfolgreich eigene nationale Konzerne gegen die großen amerikanischen plaziert. Die EU hat bisher geschlafen.“

Stefan Bauberger, Professor für Wissenschaftstheorie an der IHS München, im Deutschlandfunk Kultur am 18. Februar





„Die No-Covid-Strategie wird mittlerweile in vielen europäischen Ländern propagiert. Ich halte sie für unrealistisch. Sie erklärt nicht, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, wenn das Ziel nicht erreicht wird. Will man dann monatelang die Wirtschaft lahmlegen? (...) Söder und Merkel tendieren dennoch zu No-Covid. Sie wollen es gewissermaßen durch die Hintertür ins Werk setzen, indem sie schrittweise die Inzidenz senken.“

Christian Schweiger, Professur für europäische Regierungssysteme im Vergleich an der TU Chemnitz, in der „NZZ“ am 21. Februar





„Meine ganze Universität hat sich in die Agenda der ‘Dekolonisierung’ eingefügt. Das Personal murmelt vor sich hin, daß es damit nicht einverstanden sei, aber die meisten Professoren schweigen. Für diejenigen von uns, die sich dagegen wehren, ist das wirklich bestürzend.“

Nigel Biggar, Theologieprofessor an der Universität Oxford, beim britischen Onlinemagazin „Spiked“ am 22. Februar