© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 09/21 / 26. Februar 2021

Meldungen

EU-Verbraucherschützer gehen gegen TikTok vor

Brüssel. Der europäische Verbraucherverband Beuc hat bei der EU-Kommission und dem Netzwerk nationaler Verbraucherschutzbehörden Beschwerde gegen die chinesische App TikTok eingereicht. „Kinder lieben TikTok, aber das Unternehmen versagt darin, sie zu schützen“, sagte Generaldirektorin Monique Goyens. Die Kurzvideoplattform verstoße in mehreren Punkten gegen Verbraucherrechte in der Europäischen Union. Die Verbraucherschützer bemängelten insbesondere, daß Nutzer nicht ausreichend vor versteckter Werbung und potentiell schädlichen Inhalten geschützt würden. Zudem würden persönliche Daten gesammelt, was gegen die europäische Datenschutz-Grundverordnung verstoße. Auch benötigen TikTok-Anwender unter 18 Jahren offiziell die Einwilligung eines Erziehungsberechtigten, was jedoch nicht überprüft werde. Derweil erhebt ein ehemaliger Mitarbeiter des TikTok-Mutterkonzerns ByteDance schwere Zensurvorwürfe gegen die Anwendung. Laut des Programmierers Li An arbeiteten „20.000 Moderatoren“ alleine an der Überwachung des chinesischen Marktes. „Leistungsstarke Algorithmen von ByteDance“ unterstützten dabei die Moderatoren „bei der schnellen Zensur“, sagte Li An gegenüber der Tech-Seite protocol.com. (gb)





WDR will Kontrolle der Mediathek verstärken

Köln. Der WDR hat angesichts der Rassismusvorwürfe (JF 8/21) angekündigt, „die Kontrollmechanismen“ für seine Mediathek „auszuweiten“. „Schon seit einigen Jahren haben wir gut funktionierende Kontrollmechanismen, die aber in den aktuellen Fällen leider nicht gegriffen haben. Natürlich haben die jüngsten Diskussionen unsere Redaktionen noch einmal sensibilisiert“, sagte eine Sprecherin gegenüber dem Spiegel. Zu den Aufgaben der beauftragenden Redaktionen gehöre neben der „redaktionellen Abnahme vor der linearen Ausstrahlung und der Onlinestellung“ auch, „im Blick zu behalten, ob es während der Verweildauer Aspekte gibt, die Änderungen an in der Mediathek verfügbaren Produktionen nötig machen“. Für den kommenden Monat hat der WDR zudem einen Programmschwerpunkt zum Thema Rassismus angekündigt. (gb)