© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 10/21 / 05. März 2021

Meldungen

New York: Gouverneur frisierte Corona-Zahlen

ALBANY. Der Gouverneur des US-Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, hat voriges Jahr die Zahlen der Corona-Toten geschönt. Das geht aus einem Report von Generalstaatsanwältin Leticia James und Berichten der New York Post hervor. Demnach sind in den 619 Pflegeheimen bis Januar fast 15.000 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben, etwa 5.000 mehr als statistisch ausgewiesen. Senioren, die in Krankenhäuser eingeliefert wurden und dort verstarben, wurden nicht mitgezählt. Man habe befürchtet, US-Präsident Trump könnte die Zahlen politisch „gegen uns einsetzen“, erklärte Melissa DeRosa, Staatssekretärin des demokratischen Politikers. Der nordöstliche „Empire State“ liegt mit 50.000 Corona-Toten nur knapp unter Kalifornien, das aber doppelt so viele Einwohner hat. Insgesamt wurden in den USA bis Ende Februar 515.000 Covid-19-Opfer registriert – fast so viele Menschen, wie im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallen sind. (fis)

 coronavirus.jhu.edu





Tödliche Pünktlichkeit: Zugvögel im Klimawandel

GRONINGEN. Nach der Ankunft der Felsenpinguine auf den Falkland-Inseln können Zoologen die Uhr stellen: Sie findet jährlich am 5. Oktober statt – mit maximal einem Tag Abweichung. Viele Tiere sind evolutionär so angepaßt, daß der Nachwuchs dann kommt, wenn das Nahrungsangebot optimal ist. Was passiert, wenn diese Balance gestört ist, haben Forscher um Christiaan Both (Uni Groningen) beim Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca) dokumentiert. Der Zugvogel, der südlich der Sahara überwintert, treffe zu spät in seinen Brutgebieten ein, weil der europäische Frühling klimabedingt früher beginne. Daher finde sich im Futter für den Nachwuchs ein zehn- statt eines 70prozentigen Anteils proteinhaltiger Raupen. Entsprechend stieg die Sterberate der Jungtiere, so daß seit 2000 der Bestand vielerorts um 90 Prozent eingebrochen sei (Natur, 2/21). (ck)

 www.wissenschaft.de





Positive Entwicklung bei Stickoxid-Emissionen

DESSAU. Meldeten 2019 noch 25 deutsche Städte eine Überschreitung des Stickstoffdioxid-Grenzwertes (NO2), so waren es vergangenes Jahr deutlich weniger als zehn. Das zeigt eine vorläufige Auswertung von Daten der Bundesländer und des Umweltbundesamtes (UBA) von bislang 400 Meßstationen. „Es ist erfreulich, daß sich die positive Entwicklung der letzten Jahre fortsetzt“, klärte UBA-Präsident Dirk Messner. Allerdings lägen mit München und Hamburg – mit einem Jahresmittelwert von 54 bzw. 41 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft – zwei Millionenstädte über dem 1999 beschlossenen EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm. (fis)

 umweltbundesamt.de





Erkenntnis

„Die Zunahme von Video-Sprechstunden oder virtuellen Selbsthilfegruppen ist aktuell eine enorme Erleichterung, aber sie können die Sprechstunde vor Ort und menschlichen Kontakt langfristig nicht ersetzen.“

Lena Jelinek, Neuropsychologin im Universitätsklinikum Hamburg