© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 11/21 / 12. März 2021

Zeitschriftenkritik: Theologisches
Auf dem Weg zu einem neuen Menschsein
Werner Olles

In der aktuellen Ausgabe der katholischen Monatsschrift Theologisches befaßt sich Richard Niedermeier kritisch mit dem Ausbau der digitalen Kommunikation, die eine große Hilfe sein könne, jedoch auch zum Mißbrauch verführe. Dazu gehörten Bestrebungen, die den Menschen in seinem Wesen umformen beziehungsweise ihn in seinem Menschsein als Zwischenstufe für eine zukünftige Entwicklung betrachten – und damit auch die Schöpfungsordnung zerstören. Tatsächlich sollen wir gerade in Zeiten der Corona-Pandemie an die gewünschte Transformation, an den Transhumanismus gewöhnt werden. „‘Schöne neue Welt’ (A. Huxley). Trans- und Posthumanismus als Herausforderung“ lautet dann auch der Titel des Beitrags, in dem der Autor dessen zentrale Thesen einer scharfen, analytischen Kritik unterzieht. 

Seine Warnung, das trojanische Pferd einer solchen Ideologie in die Mauern einzulassen und dadurch unweigerlich „totalitäre Strukturen“ herbeizuführen, impliziert eine alle Transhumanisten verbindende Gemeinsamkeit: das Streben nach Unsterblichkeit. Natürlich solle dies zuerst Wissenschaftlern zugute kommen, „was nichts anderes bedeuten kann, als daß man zwischen einem wertvollen und einem weniger wertvollen menschlichen Leben unterscheide“. Dieser Optimierungswahn, der sich nicht auf das Naturrecht und die göttliche Seinsordnung berufe, sei eine „Erziehungsaufgabe und verlange die Unterdrückung von als verwerflich markierten Verhaltensweisen“ und „formuliert normativ ein neues Menschenbild, dem sich der Einzelne unterwerfen muß“. Massive Eingriffe in das Erbgut, vor allem des ungeborenen Lebens, die immer auch mit Selektion einhergingen, berauben einen derart manipulierten Menschen von Anfang an seiner Freiheit und degradieren ihn zu einem „naturgeschichtlichen Epiphänomen“. Doch sei eine vom Menschen selbst gesteuerte Evolution ein in ihren Folgen unabsehbares Experimentierfeld, das die Frage nach der Natur des Menschen und den sich daraus ergebenden naturrechtlichen Verpflichtungen zwingend aufwerfe.

Der Philosoph, Theologe und Priester der Erzdiözese Krakau Dariusz Oko, als Publizist für seine Kritik der Gender-Ideologie bekannt, geht in seinem Beitrag „Über die Notwendigkeit, homosexuelle Cliquen in der Kirche zu begrenzen“ eindringlich mit den homosexuellen Lobbys und Milieus in der Kirche ins Gericht. Leider herrsche auch in Lateinamerika und Europa eine ähnliche Situation vor, die in den USA gut untersucht und beschrieben wurde. Die homosexuelle „Lavendel-Mafia“ stehe in einem klaren logischen, ethischen und dogmatischen Widerspruch zum Wesen der Kirche und ihrer Lehre, sei aber auch ein Beispiel dafür, wie sich die Kirche der Gender-Ideologie unterwerfe, bei der die Homoideologie im Zentrum stehe. Der Autor spricht von einer „Kolonie von Parasiten“, die Luxus, Komfort, Herrschaft, Macht, Karriere und ständige Ausschweifungen wolle und nennt sie „Offiziere, die in den Sold einer tödlichen, feindlichen Armee gegangen sind“.

Kontakt: Verlag Nova & Vetera, Estermannstr. 7, 53917 Bonn 

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