© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 11/21 / 12. März 2021

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„Tatort“-Star dreht Film über Honecker

LOBETAL. Unter der Regie des Schauspielers Jan Josef Liefers (56) finden derzeit in Brandenburg die Dreharbeiten für den Film „Honecker und der Pastor“ statt. Der Film erzählt den zehnwöchigen Aufenthalt des Ehepaars Honecker bei Pastor Uwe Holmer und seiner Frau Sigrid Anfang 1990 im brandenburgischen Lobetal. Pastor Holmer wird dabei von Hans-Uwe Bauer (65) gespielt. In die Rolle von Erich Honecker schlüpft Edgar Selge. Der Regisseur und Produzent Liefers erreicht in seiner Rolle als Rechtsmediziner Karl-Friedrich Boerne im Münsteraner „Tatort“ ein Millionenpublikum. Wie es in einer Pressemitteilung des ZDF heißt, beschäftigt sich Liefers schon lange mit der Geschichte des evangelischen Pastors. Liefers und sein Vorbereitungsteam hatten Anfang 2019 Uwe Holmer besucht und mit ihm über diese Zeit gesprochen. Uwe Holmer sagte der Evangelischen Nachrichtenagentur idea: „Als Honeckers 1990 bei uns waren, bin ich oft hinterfragt worden, warum ich das tue. Meine Antwort war damals schon: Wenn wir das Alte nicht hinter uns lassen und wenn wir nicht vergeben lernen, wird der Neuanfang sehr schwer. Das sehen wir auch heute an dem vielen Zank und Streit unter uns.“ Pastor Johannes Holmer – Sohn von Uwe Holmer – sagte idea, daß sein Vater Honecker damals aufgenommen habe, weil er ein Zeichen für Versöhnung und Vergebung setzen wollte: „Aus Haß und Feindschaften läßt sich nichts Neues aufbauen.“ Er sei nun, so Johannes Holmer, auf die Umsetzung gespannt und hoffe, daß der Film auch als „Zeugnis seines christlichen Glaubens und Impuls für Versöhnung ins Land geht“. Er ist stellvertretender idea-Vorsitzender. Laut dem ZDF finden die Dreharbeiten bis zum 26. März 2021 in Potsdam und Umgebung sowie im Filmstudio Babelsberg statt. Ein Sendetermin stehe noch nicht fest. Das Drehbuch stammt von Fred Breinersdorfer, der unter anderem auch die Drehbücher für die Filme „Sophie Scholl“ und „Das Tagebuch der Anne Frank“ schrieb. Das ZDF produziert den Film gemeinsam mit Arte. (idea/JF)





Online-Plattform zur Dekolonialisierung

Dresden. Die Völkerkundemuseen in Leipzig, Dresden und Herrnhut, die seit 2010 Teil der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sind, haben zur Aufarbeitung der eigenen kolonialen Vergangenheit eine neue Online-Plattform eingerichtet. Die Netzseite informiert über Hintergründe zu abgeschlossenen und laufenden Projekten sowie über den Ablauf von Restitutions- und Repatriierungsanfragen zu Sammlungsbeständen und der Rückführung menschlicher Gebeine an die Hinterbliebenen. (tha)

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