© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 11/21 / 12. März 2021

Meldungen

Kommt die Energiewende auf Balkonien voran?

BERLIN. Nur 100.000 steckerfertige Solargeräte zieren bislang heimische Balkonbrüstungen. Viel zu wenig, findet die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS). Bei 42,2 Millionen Wohnungen künden solche Mini-Kraftwerke aus zwei bis vier je 250 Euro teuren Solarmodulen also von „mickriger Marktdurchdringung“. Dieses „riesige Potential“ müsse nach dem Muster Österreichs und der Niederlande ausgeschöpft werden, so die DGS (Natur, 12/20). Der Branchenverband VDE habe schon 2019 fast alle Hürden beseitigt, die es Privaten erschwerten, solche Solargeräte selbst in Betrieb zu setzen und beim Netzbetreiber anzumelden. Bis zu 60 Euro pro Modul soll die Stromrechnung jährlich niedriger ausfallen, was die Anschaffung in sechs bis neun Jahren bezahlt mache. Und bei einem Blackout ist der Bürger autark. (ck)

 www.sonnenenergie.de





Kognitives Internet in der „Fabrik der Zukunft“

MÜNCHEN. Lange sei es eine „Vision“ gewesen, jetzt erreiche das kognitive Internet die Industrie, freut sich Claudia Eckert vom Fraunhofer Cluster Cognitive Internet Technologies (CCIT). Gleich drei Lösungen – die Produktionen präziser machen, Wartungskosten senken und die Qualität steigern sollen – stünden vor dem Start. Da auch die „Fabrik der Zukunft“ nicht ohne Menschen auskomme, hat das CCIT ein funkbasiertes Lokalisierungssystem entwickelt, um fahrerlose Transporter oder Hallenkräne dezimetergenau in die Abläufe einzupassen. Mit der Technologie könnten sensible Fertigungsdaten getauscht und Wartungsintervalle verkürzt werden, ohne eine externe Datenweitergabe fürchten zu müssen. Und der multimodale Dialogassistent des Fraunhofer-Instituts für Optronik (IOSB) verspricht, jeden Fehler während des Produktionsprozesses ausbessern zu können. (Fraunhofer. Das Magazin, 3/20). (ft)

 www.cit.fraunhofer.de





Tierisches Leben entstand später als bisher gedacht

JENA. Forscher des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie fanden heraus, daß es sich bei fossilen Fettmolekülen, die aus 635 Millionen Jahre alten Gesteinen stammen, nicht um früheste Hinweise auf Tiere handelt. Diese Moleküle, die Steroiden schwammartiger Tiere ähneln, bildeten sich durch geologische Prozesse aus den Vorläufermolekülen gewöhnlicher Algen, die erdgeschichtlich wesentlich älter sind als tierische Lebensformen. Die Evolution von Tieren könne also erst vor 560 Millionen Jahren begonnen haben. Hinzu komme, daß erst vor 540 Millionen Jahren der Sauerstoffgehalt in den Meeren anstieg, der als Voraussetzung für die Entwicklung tierischen Lebens gilt (Max Planck-Forschung, 4/20). (ft)

 www.bgc-jena.mpg.de





Erkenntnis

„Die US-Drohne Global Hawk kann selbständig starten und landen, Zielkoordinaten ansteuern und Radaranlagen umfliegen. Man kann darin also den Vorläufer eines fast völlig autonomen Waffensystems sehen.“

Reinhard Grünwald, Physiker im Büro für Technikfolgen-Abschätzung