© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 12/21 / 19. März 2021

Spahn stoppt Astrazeneca-Impfstoff
Planlos durch die Pandemie
Mathias Pellack

Was macht Jens Spahn eigentlich beruflich? Klar: Er hält seit 2018 den Posten des Gesundheitsministers. Aber was tut er dort? Er hatte Deutschland nicht auf eine Maskenknappheit im Fall einer Coronavirus-Pandemie vorbereitet. Er versprach: „Man würde mit dem Wissen heute keine Friseure und Einzelhandel mehr schließen.“ Doch Deutschland ist wieder im Lockdown. Während alle Welt auf die Inzidenzen schaut, gehen die Mitarbeiter des Gesundheitsamts in den Weihnachtsurlaub. Spahn vergeigte es, die lang erwarteten Impfungen zu organisieren, wie das Beispiel Dänemark zeigt. Die Dänen hatten genauso wenig Impfstoff pro Bürger wie Deutschland von der EU zugeteilt bekommen, sind uns aber stets voraus. Auch Schnellteste konnte der Gesundheitsminister nicht heranschaffen. 

Nun, da die Impfungen uns endlich und viel zu langsam vom Leid des Lockdown befreien, macht der Minister den Astrazeneca-Impfstoff madig, der die Hälfte aller Impfungen hierzulande stellt. Die Begründung: sieben von 17 Millionen Geimpften starben an einer schweren Thrombose. Doch daß das Recht auf Leben ohnehin abgewägt wird, zeigen im Lockdown Konzerne, deren Werkhallen nicht geschlossen wurden. Selbst Karl Lauterbach, der viel härtere Einschränkungen trotz aller negativen Folgen befürwortet, hätte das Risiko auf sich genommen. Und was macht eigentlich Jens Spahn?