© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 12/21 / 19. März 2021

Meldungen

Corona-Regeln: „Stay at home“ wirkt kaum?

PORTO ALEGRE. Die Einschränkung des Bewegungsradius von Personen bewirkt keine signifikante Verringerung von Covid-19-Todesfällen, lautet die Aussage einer Beobachtungsstudie um den Mediziner Ricardo Savaris (UFRGS Porto Alegre; Scientific Reports 5313/21). Nach Auswertung von Google-Bewegungsdaten und Sterbefallzahlen seien in 98 Prozent der Vergleiche zwischen 87 Regionen der Welt, die verschieden harte Einschränkungen erlassen hatten, keine Belege gefunden worden, daß der Anteil der Todesfälle pro Einwohner durch den Verbleib zu Hause reduziert werde. Unter 3.741 möglichen Paarungen der Regionen wurden nur solche verglichen, bei denen mindestens drei von vier Kriterien (Bevölkerungsdichte, Anteil der Stadtbevölkerung, Index der menschlichen Entwicklung und Fläche) annähernd übereinstimmten. Nur 63 Vergleiche (1,6 Prozent) konnten unterschiedliche Covid-Opferzahlen erklären. (mp)

 doi.org





Great Barrier Reef: Ein Viertel bereits verloren

TOWNSVILLE. Zwischen 1995 und 2017 hat das sich über 2.300 Kilometer erstreckende Great Barrier Reef ein Viertel seiner Korallen verloren. Das berichten Forscher um Andreas Dietzel (CoralCoE Townsville). Die Schäden betreffen eine breite Artenpalette, im flachen wie im tiefen Wasser. Insgesamt verschwanden zwei Drittel der kleineren Lebensgemeinschaften und etwa die Hälfte der großen Kolonien. Das Riff vor der Ostküste Nordaustraliens habe dadurch an Regenerationsfähigkeit eingebüßt. Anders als im Roten Meer oder vor Kenia werde der Schwund durch ein Wachsen kleinerer Gemeinschaften ausgeglichen. Eine erhöhte CO2-Aufnahme der Meere und die Schiffahrt treibe diesen Zerfallsprozeß voran (Spektrum der Wissenschaft, 12/20). (rs)

 www.coralcoe.org.au





Rußland und China planen Mondstation

MOSKAU. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos und die chinesische CNSA wollen gemeinsam eine internationale Mondstation (ILRS) bauen. Der Komplex von Forschungseinrichtungen auf der Oberfläche bzw. der Umlaufbahn des Mondes solle „allen interessierten Staaten und internationalen Partnern“ offenstehen, erklärten die Behördenchefs Dmitri Rogosin und Zhang Kejian bei einer Videokonferenz. Die ILRS solle auch als Plattform für Experimente und Projekte zur Erforschung von Raumfahrttechnologien dienen. Ab 2028 werde es bemannte Mondmissionen geben. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa will ihre mit der Esa (Europa), der Jaxa (Japan) und der CSA (Kanada) geplante Lunar Orbital Platform-Gateway als Außenposten für Expeditionen zu Mond und Mars nutzen. (fis)

 www.cnsa.gov.cn





Erkenntnis

„Ein Plug-in-Hybrid ist wie ein Elektroauto mit Netz und doppeltem Boden. Man kann Teilstrecken mit Autobahngeschwindigkeit stromern und braucht den Verbrenner nur bei Vollgas oder auf der Langstrecke.“

Hans-Georg Marmit, Pressesprecher der KÜS-Fahrzeugüberwachung