© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    43/98  16. Oktober 1998

 
 
Meldungen,

Tierversuchsgegner wollen Gespräch mit Schröder

AACHEN. Der Vorsitzende des Bundesverbandes der Tierversuchsgegner, Rechtsanwalt Eisenhart von Loeper, hat den designierten Bundeskanzler Gerhard Schröder in einem persönlichen Schreiben um einen Gesprächstermin gebeten. Vor dem Hintergrund der politischen Wende in Bonn mahnen die Tierschützer die Aufnahme des Tierschutzes ins Grundgesetz an, die bisher am Widerstand von CDU und CSU scheiterte. Es sei nicht länger hinnehmbar, "daß Tierquälereien nur deshalb nicht verhindert werden, weil der deutsche Rechtsstaat für den Schutz unserer Mitgeschöpfe keinen Platz hat", erklärte Loeper. "Qualvolle Tiertransporte, Millionen eingepferchter Hühner in Käfighaltungen und die mangelhafte Förderung von Ersatzmethoden für Tierversuche dürfen uns nicht ins nächste Jahrtausend begleiten."

 

Genmanipulierter Mais verunreinigt andere Arten

FREIBURG. Wie Greenpeace mitteilte, wird gentechnisch veränderter Mais beim Pollenflug in benachbarte Felder getragen und verunreinigt dort die Ernte. Manipulationen bei Proben eines Nachbarfeldes in Riegel am Kaiserstuhl seien noch im Abstand von zehn Metern nachweisbar gewesen. Den Angaben zufolge wurden die Maispollen vom Wind übertragen. So sei im Sommer während der Blüte der gentechnisch veränderte Pollen auf das Nachbarfeld gelangt und dort befruchtet worden. Hersteller des Genmaises war das schweizerische Chemieunternehmen Novartis. Die Firma hat in diesem Jahr erstmals Saatgut für den kommerziellen Anbau in Deutschland vertrieben. Etwa 350 Hektar sollen mit Genmais bepflanzt worden sein. Der Mais enthält ein Gen, das den Einsatz von Antibiotika unwirksam macht.

 

Deutscher Umweltpreis geht an Solarunternehmer

OSNABRÜCK. Den mit 500.000 Mark ausgestatteten Deutschen Umweltpreis der Bundesstiftung Umwelt erhalten in diesem Jahr Klimaforscher und ein Solarunternehmer. Die höchstdotierte europäische Umweltauszeichnung teilen sich die Arbeitsgruppe Klimaforschung am Max-Planck-Institut für Meteorologie und der Freiburger Solarunternehmer Georg Salvamoser. Die Professoren Bengtsson, Graßl und Hasselmann haben bei der Entwicklung globaler und regionaler Klimamodelle die Forschung wegweisend bestimmt. Der Unternehmer hat ohne öffentliche Förderung ein Solarunternehmen gegründet, das vor einem Jahr die Produktion aufnahm. Der Umweltpreis wird am 8. November verliehen.


 
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