© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    45/98  30. Oktober 1998

 
 
Frisch gepresst

Kurzzeitdenken. Haben Vernunft und Moral im freien Wettbewerb noch eine Chance? Können wir unsere Zukunft verantwortlich gestalten? Diese und andere Fragen über die Zukunftsaussichten der Menschheit versucht der Biologe und Verhaltensforscher Irenäus Eibl-Eibesfeldt in seinem Buch "In der Falle des Kurzzeitdenkens" (Piper, 192 Seiten, 34 Mark) zu beantworten. Der Bestseller-Autor fordert darin ein Überwinden des Kurzzeitdenkens und plädiert für ein generationenübergreifendes Überlebensethos.

Der Terrorismus sei häufig überschätzt worden – seine Publizität stand meist im umgekehrten Verhältnis zu seiner politischen Bedeutung. Dieser beruhigende Befund gälte heute nicht mehr. Am Vorabend des 21. Jahrhunderts sei der Terrorismus dabei, zu einer der Hauptgefahren für die Menschheit zu werden, diagnostiziert der Historiker Walter Laquer in seinem Werk "Die globale Bedrohung. Neue Gefahren des Terrorismus" (Propyläen, 380 Seiten, 48 Mark). Ursache dafür sei das Zusammentreffen zweier bedrohlicher Entwicklungen: des in weiten Teilen der Welt wachsenden Fanatismus nationalistischer, religiöser oder ideologischer Prägung und des Zugangs immer kleinerer, kaum kontrollierbarer Gruppen zu atomaren, biologischen oder chemischen Massenvernichtungsmitteln.

Kampf der Kulturen. Die Entwicklung der Menschheit im kommenden Jahrhundert behandelt die Eckartschrift "Wenn Kulturen zusammenprallen" (100 Seiten, 14,80 Mark). Als Grundlage dienten dem Autorenkollektiv die Thesen des US-Wissenschaftlers Samuel Huntington, dessen "Kampf der Kulturen" weltweit für Diskussionen sorgte. Die Autoren fordern ein Nachdenken darüber, was die erhöhte Lebenserwartung, die weltweite Bevölkerungsexplosion und die veränderte Bevölkerungszusammensetzung für uns und unsere Kultur bedeuten.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen